Die Ölpreise blieben an den Börsen in einer engen Spanne. Für Überraschung sorgte die EZB, die mit ihrer geldpolitischen Richtung den Markt enttäuschte und so für einen Einbruch beim Euro/Dollar-Kurs sorgte. Auch wenn sich Russland und Saudi-Arabien beim Eröffnungsspiel der WM nun auf eine Produktionssteigerung geeinigt haben, verteuerte der schwache Euro letztlich die Preise für Heizöl.
Putin hält 60 Dollar für angemessen
Die beiden wichtigsten Länder im Abkommen zur Produktionskürzung, Russland und Saudi-Arabien, standen sich gestern beim WM Eröffnungsspiel gegenüber. Am Rande trafen sich die Regierungen und tauschten sich über den gemeinsamen Fahrplan bezüglich der Ölproduktion aus. Beide seien sich im Prinzip einig, dass man die Förderung steigern müsse. Russland brachte hier eine schrittweise Anhebung der Förderung um 1,5 Mio. B/T ins Spiel und Putin sieht bei 60 Dollar ein vernünftiges Preisniveau.
Die Aussagen unterstreichen, dass die Architekten der koordinierten Produktionskürzungen von 2016 nun ernst machen und die Exit Strategie planen. Hintergrund ist die steigende Förderung der USA, Kanada und Brasilien, die den Ländern Marktanteile abnimmt, während diese freiwillig hinter ihren Produktionspotenzialen zurückbleiben. Am nächsten Freitag treffen sich die Ölminister der OPEC und Nicht-OPEC Länder, die sich an den Produktionskürzungen beteiligen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Eine Anhebung der Förderung gilt als wahrscheinlich, die Bedingungen und Mengen werden aber vermutlich erst bei dem Treffen festgezurrt werden.
Ausblick
Die in Dollar gehandelten internationalen Ölpreise gaben gestern zwar nach, allerdings ist der Euro nach der EZB Entscheidung die Anleihenkäufe noch einmal bis Jahresende zu verlängern unter Druck gekommen. Für das europäische Inland bedeutet dies, dass die Ölimporte durch den schwachen Euro teurer werden und somit auch bei Heizöl mit einer Preissteigerung zu rechnen ist. Rechnerisch muss man sich auf eine Anhebung zu gestern von etwa +0,35 bis +0,50 Euro/100l einstellen.