An den Ölbörsen gaben die Preise gestern zunächst erneut nach, bevor diese im späten Handel wieder anzogen. Der Euro/Dollar-Kurs machte allerdings einen Satz nach oben und sorgt somit im Inland weiter für eine relativ günstige Ausgangslage bei den Heizölpreisen. Die Nachfrage hat in den letzten Tagen allerdings spürbar zugenommen, sodass sich die Lieferfristen verlängern.
Ölbestände belasten die Preise
Die US Ölbestandsdaten vom Mittwoch bleiben weiter ein belastender Faktor an den Ölbörsen. Die Versorgungslage scheint sich in den Staaten etwas verbessert zu haben. Auch wenn die USA eigentlich weit weg ist, so wird der Markt oft als Referenz herangezogen, wenn es um die globale Versorgungslage geht. Mit den gestiegenen Beständen und dem erwarteten Produktionsboom der Schieferölindustrie, belastet der US Markt derzeit immer wieder die Preisniveaus.
Auf der anderen Seite steht die OPEC, die die Versorgungslage mit ihren Produktionskürzungen, knapp und die Preise hoch halten will. Dies erzeugt mit dem Ausblick für den US Ölmarkt ein Spannungsfeld, in dem sich der Rohölpreis für die Sorte Brent momentan zwischen 60 und 65 Dollar einzupendeln scheint.
Euro/Dollar-Kurs sorgt für Preisvorteile
Neben den Ölbörsen sind für die inländischen Preise aber vor allem die Kurse im Devisenhandel wichtig. Je höher der Euro gegenüber dem Dollar gehandelt wird, desto günstiger können Importeure Rohöl am Weltmarkt beschaffen. Trump hatte mit Kommentaren gestern genau dies bewirkt. Der US Präsident plant die USA mit Importzöllen auf Stahl und Aluminium vom Weltmarkt ein Stück weit abzuschotten, um die einheimische Schwerindustrie zu stützen.
Dies geht allerdings auch zu Lasten des Wirtschaftswachstums und des gesamten Außenhandels, wenn andere Länder ebenfalls Zölle auf US Güter einführen. Der Dollar wird im Devisenhandel daher unbeliebt, sodass der Euro/Dollar-Kurs einen Sprung nach oben macht. Dies sorgt für weiter günstige Preise im Inland, wobei Käufer bereits die verlängerten Lieferzeiten im Auge behalten müssen.
Kälte sorgt für hohen Bedarf
Die nun seit Mitte Februar anhaltende Kältewelle hat den Verbrauch von Heizöl rapide steigen lassen. Die Lagerstände nehmen rasch ab und die Aufträge zu. Die Lieferzeiten haben damit zugenommen, was bei der rechtzeitigen Heizölbestellung zu beachten ist. Ein Blick in den Tank kann sich daher lohnen, wenn man nicht gerade erst vor wenigen Wochen schon getankt hat.
Ausblick
Insgesamt ist heute noch einmal mit einer leichten Preissenkung zum Vortag zu rechnen. In einigen Regionen könnte es durch den hohen Bedarf allerdings auch zu knappen Verfügbarkeiten kommen, sodass die neuen günstigen Mengen nicht überall zu bekommen sind. Dennoch sind die Preise im Vergleich zu Anfang Februar relativ günstig.
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