Gestern gab wurden die erwarteten Preissteigerungen bei Heizöl umgesetzt, danach blieb der Markt allerdings in relativ ruhigen Gewässern. Erst mit den US Ölbestandsdaten gab es dann wieder größere Kursbewegungen. Das US Energieministerium veröffentlichte klare Bestandsabbauten, was die Versorgungssicherheit negativ beeinflusst. Als Reaktion auf die neuen Daten zogen die Rohölpreise an den Ölbörsen kräftig an, sodass sich bei den Heizölpreisen auch heute wieder Preisaufschläge abzeichnen.
US Ölbestände sind gesunken
Einmal in der Woche veröffentlicht das US Energieministerium aktuelle Zahlen zu den Ölbeständen. Auch wenn diese nur die US Ölvorräte betreffen, so werden diese dennoch als Indikator für die allgemeine Versorgungslage herangezogen. Gestern Abend hatte das Ministerium erneut Zahlen vorgelegt, die eine überraschende Verknappung der Versorgungslage aufzeigen. Statt des erwarteten Anstiegs der Rohölbestände um +1,9 Mio. Barrel (159 Liter), sanken diese um -1,6 Mio. Barrel. Auch bei Diesel und Heizöl (Destillate) nahmen die Vorräte während der noch immer laufenden Heizperiode ab. Die wichtigsten US Ölbestandsdaten in Mio. Barrel (159 Liter) in der Übersicht:
Als Reaktion auf die niedrigeren Bestände in den USA und mit den laufenden Produktionskürzungen der OPEC sowie der erwarteten Unterversorgung im Februar und März im Hinterkopf, legten die Rohölpreise an den Ölbörsen eine Rallye hin. Die europäische Referenzsorte Brent stieg um über einen Dollar und bleibt auch heute Morgen weiter auf dem hohen Niveau.
Euro orientiert sich nach unten
Wichtig für die Inlandspreise ist auch der Euro/Dollar-Kurs, da Öl international in Dollar gehandelt wird. Sinkt der Euro/Dollar-Kurs, so verliert der Euro gegenüber dem US Dollar an Kaufkraft. Der Umtausch von Euro in Dollar wird teurer und so verteuert sich auch der Ölpreis für Käufer aus der Eurozone.
Heute Morgen verliert der Euro bereits knapp einen halben Cent an Wert, nachdem er gestern noch gut performte. Momentan fallen die Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone allerdings eher enttäuschend aus, sodass Devisenhändler die gestrige Aufwärtsbewegung offenbar für Gewinnmitnahmen nutzen.
Ausblick
Festere Ölbörsen und ein weicherer Euro/Dollar-Kurs bedeuten für Heizöl Preisaufschläge. Aktuell muss ein Mehrpreis von etwa 0,50 Euro pro 100 Liter Heizöl zu gestern einkalkuliert werden. Der Trend der steigenden Heizölpreise der letzten 1,5 Wochen hält damit weiter an. Die Preisvorteile im 4-Wochenvergleich liegen bei einer Heizölbestellung von 3.000 Liter somit noch zwischen 55 und 70 Euro.