Die für Verbraucher erfreuliche Entwicklung an den Ölbörsen hielt auch gestern weiter an. Die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten motivierte Börsianer erneut auch an den Ölbörsen Positionen glattzustellen. Und so ging es auch für Rohöl weiter nach unten, sodass der Heizölpreis mittlerweile ein 2-Monatstief erreicht hat.
Marktstimmung kippt
Die euphorische Stimmung unter den Anlegern und Investoren an den Finanzmärkten kippt allmählich. War man im Januar noch auf der Jagt nach immer neuen Höchständen, ist die Blase nunmehr geplatzt. Innerhalb von nur fünf Handelstagen wurde im Prinzip die gesamte Preissteigerung des Januar wieder ausgepreist. Auf globaler Ebene erwartet man kurzfristig mit den anhaltenden Produktionskürzungen der OPEC zwar weiter eine knappe Versorgungslage, in den kommenden Monaten wird sich dies aber wohl ändern.
Steigende Ölförderung und Bestände
Die Zeichen stehen ganz klar auf eine Entspannung, weshalb die Preise auf absehbare zeit wohl kaum mehr über das bisherigen Jahreshoch hinausschießen werden – sofern unvorhergesehene Ereignisse ausbleiben. In den USA boomt die Ölförderung, die mittlerweile auf dem höchsten Stand seit 1970 liegt. Und damit ist der Boom noch lange nicht vorbei. Unternehmen haben Investitionssteigerungen angekündigt und bereits jetzt deutet sich mit der hohen Anzahl von Bohranlagen ein weiterer Ausbau im Jahresverlauf ab. Entsprechend der höheren Förderung nehmen auch die Rohölbestände langsam wieder zu, was Versorgungssicherheit schafft und zur Entspannung beiträgt.
Doch die USA sind nicht die Einzigen, die die Rohölindustrie ausbauen. Auch innerhalb der OPEC haben Länder wie Iran, Angola und Nigeria den Ausbau der Kapazitäten angekündigt. Bisher hält sich das Kartell an die selbst vorgegebenen Produktionskürzungen, ob dies mit Blick auf die neuen Produktionskapazitäten aber auch langfristig durchzuhalten ist, steht allerdings in den Sternen.
Fazit
Seit dem Jahreshoch im Januar ist die Rohölsorte Brent bereits um 10,1% gefallen. Die Preise für Heizöl haben eine ähnliche Entwicklung vollzogen und sind vor allem in dieser Woche stark gesunken. Die Preisniveaus liegen damit nun in etwa auf einem 2-Monatstief und sind damit so günstig wie seit Anfang/Mitte Dezember nicht mehr. Wer beim Nachtanken also gewartet hat, hat nun gute Chancen Schnäppchen zu machen.