Das Klimapaket der Bundesregierung wurde Ende 2019 verabschiedet. Der Zweck dahinter ist einfach: Umweltschutz und Klimaschonung. Doch was bedeutet das für den Endverbraucher? Wird man jetzt verpflichtet die Ölheizung im Keller auszutauschen? Welche Möglichkeiten und Anforderungen werden an eine neue Ölheizung gestellt?
Werde ich zum Austausch meiner Heizung verpflichtet?
Nein. Eine prinzipielle Austauschpflicht für Ölheizungen besteht nicht. Allerdings müssen hier ein paar Kleinigkeiten beachtet werden. Betroffen sind Heizungen die über 30 Jahre alt sind. Ölheizungen in Ein- und Zweifamilienhäuser sind ebenfalls ausgenommen, sofern der Besitzer des Hauses mindestens seit dem 1. Februar 2002 das Haus selbst bewohnt. Ebenfalls ausgenommen sind Brennwert- und Niedertemperaturgeräte.
Darf ich eine neue Ölheizung in meinem Haus einbauen?
Ja. Öl-Brennwertgeräte dürfen angeschafft und auch weiterhin betrieben werden. Diese bringen auch einige Vorteile mit sich. Unter anderem effizienteres Heizen, das mehr aus dem Öl rausholt und gleichzeitig umweltschonender ist. Erst ab 2026 dürfen nur noch sogenannte Hybridheizungen verbaut werden.
Neues Haus, alte Ölheizung. Was nun? Muss ich meine komplette Heizung ersetzen?
Auch hier, nein. Selbst wenn die Heizung etwas älter und kein Brennwert- oder Niedertemperaturgerät ist, bedeutet dies nicht, dass die Heizung getauscht werden muss. Es besteht die Möglichkeit, eine Hybridlösung einzurichten. Dabei ist Heizöl nicht der einzige Energieträger der Heizung sondern auch erneuerbare Energien fließen mit ein (beispielsweise Solarthermie oder Wärmepumpe).
Darf ich in meinem Neubau eine Ölheizung installieren?
Ja, solange es sich um einen der besagten Brennwertkessel oder Niedertemperaturgeräte handelt. Erst ab 2026 dürfen keine neuen Geräte verbaut werden, die auf Heizöl als einzigen Energieträger zurückgreifen. Dann sind allerdings Hybridheizungen immer noch eine Möglichkeit, fossile Brennstoffe zu verwerten.
Rentiert sich der Neukauf einer Ölheizung?
Das kommt auf die jeweilige Situation an. Allerdings lohnt es sich durchaus, „Auslaufmodelle“ zu modernisieren – mit teilweise sehr interessanten Fördermöglichkeiten, bei denen bis zu 45% der Kosten übernommen werden.
Welche Vorteile habe ich bei einer neuen Ölheizung?
Es gibt zahlreiche gute Argumente für eine Ölheizung. Sie greifen auf eine äußerst effiziente, ausgefeilte und robuste Heiztechnik zurück. Durch den flexiblen Einkauf von Heizöl sind sie nicht von Strom, Sonne oder Wind abhängig. Sie selbst können entscheiden, wann und wie viel Energiebedarf Sie haben und können durch gute Einkäufe erheblich an Heizkosten sparen.