In der vergangenen Woche haben sich über dem Atlantik zwei Tropenstürme gebildet, die inzwischen ihren Weg in den Golf von Mexiko genommen haben. Dort bedrohen sie nicht nur die Anwohner der Küstenstädte sondern auch die Raffinerien und Bohrinseln entlang der amerikanischen Golfküste in Texas und Louisiana.
„Marco“ und „Laura“ bedrohen die Ölproduktion in den USA
Die atlantische Hurrikansaision dauert üblicherweise von Juni bis November. Während dieser Zeit bilden sich witterungsbedingt immer wieder Stürme über dem Meer, die dann in Richtung Festland ziehen und dabei verheerende Folgen haben können. Betroffen sind auch immer wieder die Ölanlagen im Golf von Mexiko, die evakuiert oder nach schwereren Zerstörungen langwierig repariert werden müssen.
In der vergangenen Wochen haben sich sogar zwei tropische Stürme gebildet, die seit dem Wochenende auch Namen tragen. Während „Laura“ zuletzt noch über Kuba hinweg zog, befindet sich „Marco“ schon im Golf von Mexiko und nimmt Kurs auf die Texanische Küste. Nachdem Marco am Wochenende zwischenzeitlich zu einem Hurrikan heraufgestuft wurde, hat er sich nun wieder soweit abgeschwächt, dass er nurmehr als Tropensturm klassifiziert wird.
Dennoch haben viele Raffinerie- und Anlagenbetreiber schon mit der Evakuierung begonnen, da auch schwächere Stürme Springfluten und starke Sturmböen mit sich bringen können. Laut US-Regierung wurden von den 643 bemannten Plattformen schon 114 evakuiert und auch der Louisiana Offshore Oil Port, ein wichtiger Umschlagplatz für Rohölimporte, hat den Betrieb des Seeterminals unterbrochen. Damit fällt etwa 58 Prozent der US-Produktion im Golf von Mexiko weg.
Ölpreise abhängig von Wetterwarnungen
Die Marktteilnehmer reagieren auf Hurrikanwarnungen oft sehr sensibel, da sie sich – so wie auch dieses Mal – ganz unmittelbar auf die Produktion auswirken und damit oft eine gewissen Verknappung am Markt verursachen. Diese ist meist nur von kurzer Dauer, da der Betrieb nach der Evakuierung schnell wieder aufgenommen werden kann. Doch vielen ist auch noch der Sturm „Harvey“ von 2017 in Erinnerung, der massive Schäden hinterließ und teilweise für monatelange Ausfälle sorgte.
Die beiden Stürme „Marco“ und „Laura“ haben in dieser Woche also durchaus das Potenzial, Einfluss auf die Ölpreise zu nehmen. Dies könnte sich dann durchaus auch im Bundesgebiet bemerkbar machen, wenn die Rohölpreise deutlich ansteigen sollten.