Stiegen die Ölpreise an den Börsen Ende letzte Woche noch und sorgten so auch bei Heizöl für eine Preissteigerung, so hat sich die Lage über das lange Pfingstwochenende zumindest leicht entspannt. An den internationalen Handelsplätzen wird Rohöl wieder etwas günstiger gehandelt, und so zeichnet sich heute Morgen auch bei Heizöl leichtes Abwärtspotenzial ab.
Ölversorgung langfristig wohl komfortabel
Analysten gehen für das kommende Jahr von einer Öl-Überversorgung aus. Die wachsende US-Schieferölproduktion bereitet den Experten Sorge: der Markt lasse sich nicht zuletzt hierdurch nur schwer einschätzen, so die Meinung der Experten von Goldman Sachs. Gleichzeitig wird erwartet, dass der Ölbedarf 2020 deutlich geringer ausfallen dürfte, als bisher eingeschätzt. Der Hauptgrund führ diese Entwicklung sind die schwächelnden Konjunkturdaten, gepaart mit dem Handelsstreit zwischen USA und China, der die Stimmung vermiest.
Die Prognosen für 2020 fallen bei S&P Global Platts, bei der FGE und weiteren Spezialisten der Branche gleichermaßen aus: die Nachfrage wächst langsamer als man es zu Jahresbeginn noch dachte, während die Ölproduktion aus den US Schieferölgebieten wieder steigen wird. Entsprechend bewegen sich die Schätzungen für 2020 bei einem Überangebot an Rohöl im Bereich von 0,1 bis 0,8 Millionen Barrel (ca. 159 Liter) pro Tag. Bei einem globalen Tagesverbrauch von knapp 100 Millionen Barrel pro Tag klingt dies nicht viel, auf das Gesamtjahr bezogen bedeutet dies aber, dass zwischen 5,8 und 46,4 Milliarden Liter Öl gefördert wird, das nicht verbraucht und eingelagert werden muss.
Verbraucher dürfte dies freuen, denn so lange die Einschätzungen so bleiben, ist nicht unbedingt mit einer Preisrallye auf die Hochs im April oder gar darüber hinaus zu rechnen.
Ausblick
Über Pfingsmontag sanken die Preise an den Ölbörsen leicht. Für Heizöl deuten sich damit nun ein Preisnachlässe im Vergleich zu Freitag letzter Woche in einer Größenordnung von immerhin -0,24 bis -0,47 Euro pro 100 Liter an.