In der letzten Woche hatte es an den internationalen Ölbörsen nach langer Zeit einmal wieder nachhaltigere Preissenkungen gegeben. Zwar sprach und spricht immer noch sehr viel dafür, dass sich die Ölversorgung verknappen könnte, was eigentlich hohe Preise bedingt, doch inzwischen gibt es auch Meldungen am Markt, die die Ölpreise belasten. Die Ölproduktion in den USA steigt seit Wochen stetig und sorgt für preissenkende Impulse. Für einen Preisrutsch sorgt heute außerdem Donald Trumps Ankündigung vom Wochenende, die Strafzölle gegen China zu erhöhen.
Handelsabkommen mit China gerät ins Wanken
Seit Monaten verhandeln die USA und China schon über ein Abkommen zu wichtigen Handelsfragen. Zuletzt hatte es so geklungen, als sei eine Lösung zum Greifen nahe. Doch nun hat Präsident Trump am Wochenende per Twitter die Verhandlungen der letzten Monate in Frage gestellt und eine Erhöhung der Strafzölle gegen China angekündigt.
Die Verhandlungen kämen zu langsam voran, da China nachverhandeln wolle, so Trumps Tweet am Sonntag. Er kündigte für kommenden Freitag eine Erhöhung von Einfuhrzöllen von bisher zehn auf 25 Prozent an. Vor inzwischen zehn Monaten hatte die US-Regierung Warenimporte aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen in Höhe von zehn Prozent belegt und immer wieder mit einer Erweiterung und Erhöhung dieser Strafen gedroht.
Peking hat auf Trumps Kommentare noch nicht offiziell reagiert. Medienberichten zufolge zieht die Regierung nun allerdings in Erwägung, weitere Verhandlungen platzen zu lassen. Für Mittwoch war eine hochrangige Delegation aus China in Washington angekündigt gewesen um die Gespräche fortzusetzen. Experten hatten sogar vermutet, dass man kurz davor sei, den Deal abzuschließen. Dies scheint nun mehr als zweifelhaft.
Trumps Tweet sorgte nicht nur in China für ein Absacken der Börsenkurse. Auch die börsengehandelten Rohölpreise reagierten entsprechend, denn sollte sich der Handelsstreit fortsetzen hätte dies direkte Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Ölnachfrage. Wenn die beiden Wirtschaftsmächte nicht zu einer Einigung finden, könnte es zu einem nachhaltigen Preisverfall kommen.
Heizölpreise heute günstiger
Der Preisrutsch von heute morgen sorgt im Inland für deutliche Preisnachlässe. Ein starker Euro, der in Dollar gehandeltes Rohöl im Euroraum tendenziell günstiger macht, tut sein Übriges und so können Verbraucher heute durchaus Schnäppchen machen. 100 Liter kosten heute etwa -0,60 bis -0,75 Euro weniger als freitag Vormittag.