Die USA sind zur Zeit besonders gebeutelt von Naturkatastrophen in nie dagewesenem Ausmaß. Während die Westküste des Landes von schweren Waldbränden verwüstet wird, zieht im Golf von Mexiko nach Hurrikan Sally letzte Woche nun erneut ein Tropensturm heran. Die Ölanlagen und Raffinerien des Landes müssen somit länger stillstehen.
Hurrikansaison im Atlantik
Die atlantische Hurrikansaison, in der sich die meisten Stürme und Hurrikane bilden, beginnt im Juni und endet im November. In diesem Jahr warnten Meteorologen schon früh vor einer außergewöhlich heftigen Hurrikansaison, die den Golf von Mexiko und die angrenzenden Länder betrifft.
Dies scheint sich nun zu bestätigen, denn nachdem in der letzten Woche erst Hurrikan Sally mit Wucht auf die US-Küstengebiete traf, hat sich nun mit Tropensturm Beta eine neue Wetterbedrohung gebildet. Der Sturm wird wohl Montag Abend (Ortszeit) an der Küste von Texas auf Land treffen.
Gefahr für Ölanlagen und Ölpreise
Unabhängig von den katastrophalen humanitären Folgen, die Stürme diesen Ausmaßes meist für die Bevölkerung haben, sind im Golf von Mexiko auch immer wieder Ölanlagen betroffen. In Texas und Louisiana befindet sich ein Großteil der US-Raffinerien und vor der Küste werden zahlreiche Ölbohrinseln betrieben. Diese werden bei herannahenden Stürmen heruntergefahren und evakuiert.
Die Ölpreise steigen damit üblicherweise erst einmal an, da weniger Öl immer die Gefahr einer Unterversorgung birgt. Dieser Preisanstieg bleibt kurzfristig, wenn es nicht zu stärkeren Beschädigungen an den Anlagen kommt, die längere Reparaturarbeiten erfordern. Vielen dürfte dabei Hurrikan Harvey von 2017 noch in Erinnerung sein, dessen Folgen die Anlagenbetreiber und Raffineure noch Monate später beschäftigten.
Welche Auswirkungen Tropensturm Beta auf die Ölanlagen haben wird, muss die Zukunft zeigen. Klar ist aber, dass die schnelle Folge der vielen Stürme und Hurrikane der letzten Wochen die Ölpreise belastet, denn die Ölproduktion an der US-Golfküste kann, solange Sturmwarnungen herrschen, nicht in normalem Maße weiter gehen. Damit steigt auch die tatsächliche Gefahr einer Unterversorgung immer weiter an.