Auch wenn das Marktgeschehen aktuell von der noch anhaltenden Coronapandemie dominiert wird, spielen noch einige andere Faktoren in Preisfindung eine große Rolle. So auch die jährliche Hurrikan Saison im Golf von Mexiko. Die Region gilt als wichtiger Teil der amerikanischen Erdölindustrie mit seinen zahlreichen Offshore-Anlagen. Die Unterbrechung von Produktion kann daher große Folgen für den Marktpreis haben.
Hurrikan Delta nimmt Kurs auf den Golf
Noch nicht lange ist es her, da ist der Vorgänger des neusten Hurrikans Delta – nämlich und Beta – über die Offshore-Anlagen im Golf von Mexiko hergezogen. Man befürchtete schon, dass der Tropensturm Gamma (eigentlich der dritte Sturm im aktuellen Namensgespann) Richtung Norden abdreht und von Mexiko aus in Richtung Ölfelder zieht. Nun hat dieser allerdings die Yucatan-Halbinsel ins Visier genommen und man rechnet nicht mehr mit einer nördlichen Kurskorrektur.
Doch Delta birgt weitaus größeres Zerstörungspotenzial in sich. Zwar aktuell noch ein Hurrikan der Kategorie 1, so rechnet man aber bereits Donnerstag damit, dass er an Intensität stark zunimmt und sich zu einem Hurrikan der Kategorie 3 – mit Windgeschwindigkeiten von zwischen 178 – 208 km/h – entwickelt.
Aus Vorsicht haben BP und BHP bereits zahlreiche Anlagen evakuiert und fahren ihre Produktion runter. Wenngleich noch andere Produzenten mit Schutzmaßnahmen abwarten um Deltas Kurs besser einschätzen zu können, haben bereits jetzt die Ölpreise ein deutliches sturmbedingtes Aufwärtspotenzial.
Ausblick
Händler rechnen heute mit teureren Heizölpreisen als noch am Montagmorgen. Man rechnet mit einer Veränderung von ca. +0,45 bis +0,65 Euro pro 100 Liter.