Bei den Ölpreisen setzen sich am Montagmorgen die Preisnachlässe vom Freitag fort. Die beiden wichtigsten Ölsorten Brent und WTI geben im frühen Handel um über 1 % nach, nachdem sie sich bereits zum Wochenschluss um jeweils 0,4 % verbilligt hatten. Brent-Rohöl wird aktuell bei rund 78 $ pro Barrel (159 Liter) und die US-amerikanische Ölsorte West-Texas-Intermediate bei etwa 74,50 Dollar pro Barrel gehandelt.
Abwärtsspirale der Preise setzt sich in China fort
Es sind zum Wochenauftakt vor allem enttäuschende chinesische Wirtschaftsdaten und mangelnde Klarheit über Pekings Konjunkturprogramme, die die Ölnachfrage dämpfen. Wie aus offiziellen Daten hervorging, die am Samstag veröffentlicht wurden, hat sich der Rückgang des Preisniveaus für Güter und Dienstleistungen in China im September überraschend verschärft.
So war Erzeugerpreisindex laut dem National Bureau of Statistics mit 2,8 % im Jahresvergleich so stark wie seit sechs Monaten nicht mehr gefallen, die Verbraucherpreise hatten um 0,4 % nachgegeben und die Prognosen verfehlt.
Hoffnung auf weiteres Konjunkturprogramm Pekings geplatzt
Zudem hatte eine vom chinesischen Finanzministerium am Samstag abgehaltene Pressekonferenz für Ernüchterung gesorgt. Diese hatte Anleger im Unklaren über den Gesamtumfang eines Konjunkturpakets zur Wiederbelebung der schwächelnden Wirtschaft gelassen, dass die Kauflust der chinesischen Verbraucher hätte anfachen sollen. Im Vorfeld der Pressekonferenz hatte man sich die Bekanntgabe konkreter Maßnahmen erhofft.
USA weiten Sanktionen gegen Iran aus
Unterdessen haben die USA am Freitag ihre Sanktionen gegen den Iran wieder ausgeweitet. Die Eingriffe gegenüber dem Erdöl- und Petrochemiesektor sind die Reaktion auf den Angriff des Iran auf Israel am 1. Oktober. Sie zielen dabei auch auf die „Geisterflotte“ des Mullah-Regimes ab, die illegale Öllieferungen in die ganze Welt transportiert.
“Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, dem Iran weiterhin finanzielle Mittel zu verweigern, die zur Unterstützung seiner Raketenprogramme und zur Unterstützung terroristischer Gruppen verwendet werden, die die Vereinigten Staaten, ihre Verbündeten und Partner bedrohen“ so Sicherheitsberater Jake Sullivan in einer Erklärung.
Ölmärkte preisen wieder Risikoprämie ein
An den Ölmärkten versucht man weiterhin einzuschätzen, wie stark der Gegenschlag Israels auf Teheran ausfallen wird. Solange dieses Szenario besteht, sehen Analysten den Ölmarkt eine Risikoprämie beibehalten, die bei rund 75 US-Dollar pro Barrel für WTI-Öl liegen soll. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hatte in der letzten Woche prophezeit, dass jeder Angriff auf den Iran „tödlich, präzise und überraschend“ sein würde.
Heizölpreise geben leicht nach
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,05 Euro bis -0,35 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zum Wochenschluss.