Mit der Meldung, dass Saudi-Arabien bis Ende des Monats seine Förderausfälle kompensieren kann, sind gestern nachmittag die Preise von den enormen Hochs der Vortage zurückgekommen. Zwar bleibt die Frage, wer für den Drohnenangriff verantwortlich zeichnet, doch da die USA bisher auf einen Militärschlag verzichtet haben, sinkt auch die Sorge, dass es zu einem Kriegsausbruch kommen könnte.
Produktion bis Ende September wieder normal
Gestern nachmittag hieß es aus Insiderkreisen, dass die saudische Ölproduktion binnen zwei bis drei Wochen wieder hergestellt sein könnte. Anfangs hatte man befürchtet, es könnte Monate dauern, bis die Schäden an den Anlagen behoben seien und die Ausfälle kompensiert werden können.
Laut dem saudischen Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman konnte bereits gestern rund die Hälfte des Ausfalls wieder wett gemacht werden. Saudi-Arabien will bis die zerstörten Anlagen wieder hergestellt sind auf andere Produktionsmöglichkeiten ausweichen und plant, im Oktober wieder 10 Mio. B/T fördern zu können.
USA macht Iran weiterhin verantwortlich
Washington hat inzwischen erste Bilder des Zerstörungsausmaßes veröffentlicht. Diese liefern zwar keine echten Beweise dafür, von wo genau die Angriffe gestartet wurden, allerdings ist klar, dass es sich um gelenkte Waffen handelte, die aller Wahrscheinlichkeit nach vom Iran stammen.
Experten gehen aber nicht davon aus, dass die USA einen Vergeltungsschlag planen, da sie nicht selbst angegriffen wurden. Vielmehr vermutet man, dass die USA Saudi-Arabien logistisch und mit Waffenlieferungen unterstützen werden. Ob die Saudis einen Gegenschlag planen, ist noch nicht klar. Eine militärische Antwort besäße allerdings noch einmal das Potenzial die Preise an den Ölbörsen kräftig zu stützen.
Ausblick
Mit der Gegenbewegung an den Ölbörsen und der Normalisierung der Ölpreise gestern dürften auch die Heizölpreise im Inland wieder von den extremen Hochs der Vortage zurückkommen. Verbraucher können heute mit Abschlägen von -2,40 bis -2,60 Euro pro 100 Liter rechnen.