Zum Wochenauftakt starten die Ölpreise mit einem leichten Kursplus im Vergleich zu Freitag. Die Volatilität der letzten Tage dürfte sich jedoch auch in die neue Woche transportieren, da die Marktteilnehmer auf die Monatsberichte des Amerikanischen Energieministeriums (EIA) sowie der OPEC und der International Energy Agency (IEA) warten. Vor allem letztere könnten neue Impulse für die Ölpreisentwicklung liefern.
OPEC Kürzungen rücken wieder in den Fokus
Die OPEC Produktionsbeschränkungen laufen nun schon seit dem letzten Jahr mehr oder weniger erfolgreich. In der Vergangenheit war die Strategie oft erfolgreich gewesen, um durch eine künstliche Angebotsverknappung die Preise zu stabilisieren. Mit der Zunahme an Erdöl aus Ländern wie den USA oder Brasilien, die nicht zum Kartell gehören, tut sich die OPEC jedoch zusehends schwer, nachhaltigen Einfluss auf den Ölmarkt ausüben zu können.
Hinzu kommt, dass nicht alle Mitgliedsstaaten glücklich sind über die nun schon so lange andauernden Förderbeschränkungen. So hat Ecuador letzte Woche angekündigt, die OPEC verlassen zu wollen, da durch die Produktionskürzungen Einnahmen fehlen, auf die das südamerikanische Land angewiesen ist. Und auch Russland als wichtigster Partner der OPEC hat sich in der Vergangenheit nur sehr widerwillig an die Kürzungen gehalten.
Abkühlung der Weltwirtschaft setzt Ölpreise unter Druck
Im Dezember findet die nächste Vollversammlung der OPEC in Wien statt, bei der über die Zukunft der Förderbegrenzungen entschieden wird. Der am Donnerstag erwartete Monatsbericht des Kartells könnte allerdings schon jetzt wichtige Hinweise liefern. Die Prognosen für das Ölnachfragewachstum und die Versorgungslage könnten die Richtung anzeigen, die die OPEC im nächsten Jahr einschlagen will.
Am Freitag wird auch der Monatsbericht der International Energy Agency (IEA) erwartet. Der Chef der Behörde, Fatih Birol, hatte vor einigen Tagen schon angedeutet, dass man die Nachfrageprognose für 2020 nach unten korrigieren müsse. Es geht hierbei vor allem um das Ölnachfragewachstum, welches von der Wirtschaftsentwicklung abhängt. Diese wird allerdings durch enttäuschende Konjunkturdaten und zunehmende Handelsstreitigkeiten immer stärker ausgebremst.
Mit steigenden Preisen ist unter diesen Voraussetzungen eher nicht zu rechnen. Der Monatsbericht der IEA wird deshalb von den Marktteilnehmern mit einiger Spannung erwartet und dürfte je nach Deutlichkeit der Zahlen für einen Richtungsimpuls an den Ölbörsen sorgen.
Ausblick
Bei den Heizölpreisen muss im Bundesgebiet heute mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. 100 Liter kosten etwa +0,15 bis +0,25 Euro mehr als am Freitag.