In den USA wurde gestern der Unabhängigkeitstag gefeiert, der dafür sorgte, dass das Handelsinteresse an der New Yorker Börse eher gering blieb. Auch zum Wochenende hin ist es an den Ölbörsen eher ruhig und die Ölpreise pendeln sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau ein.
OPEC Kürzungen machen erwartete Überversorgung deutlich
Nach wie vor beschäftigen sich die Marktteilnehmer mit der OPEC-Entscheidung, die Produktionskürzungen bis 2020 hinein fortzusetzen. Anfang der Woche hatte die Nachricht für einen kleinen Preisschub gesorgt. Doch relativ schnell zeigte sich auch, dass der OPEC Deal vor allem auf eine drohende Überversorgung im nächsten Jahr hindeutet.
Venezuelas Produktionszahlen steigen inzwischen wieder an und in den USA boomt die Schieferölindustrie weiterhin. Hier wird vor allem in der zweiten Jahreshälfte mit deutlichen Mengenzunahmen an Rohöl gerechnet. Für 2020 gehen die meisten Finanzexperten deshalb von einem deutlichen Überangebot aus, das vorwiegend aus Nicht-OPEC-Ländern kommen wird.
Somit kann die OPEC mit der Fortführung der Produktionsbegrenzungen die Lage zwar kurzfristig ausbalancieren und den Ölpreis auf höherem Niveau stabilisieren, das eigentliche Problem verschiebt sich damit aber nur in die Zukunft. So lange die Produktion der Nicht-OPEC-Länder schneller zunimmt als die Ölnachfrage, wir die OPEC nicht in der Lage sein den Markt entscheidend knapper zu gestalten.
Ausblick
Es passiert auch bei den Heizölpreisen recht wenig heute, so dass sich nur kleine Abschläge im Vergleich zu gestern bemerkbar machen. Verbraucher zahlen heute für 100 Liter etwa -0,05 bis -0,15 Euro weniger als Donnerstag Vormittag.