Das Worte Macht besitzen, ist unbestreitbar. Man denke nur an die berühmt gewordene Rede von Mario Draghi im Jahr 2012. „Whatever it takes“. Alles was nötig ist, wollte der damalige EZB-Präsident tun, um die Eurokrise zu beenden. Und alleine diese Ankündigung ließ damals die Spekulationen gegen den Euro wie ein Kartenhaus zusammenfallen.
OPEC Worte nur Lippenbekenntnisse?
Nun verlieren aber Worte mitunter ihre Kraft, wenn sie mantramäßig wiederholt werden. So äußerte der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman gestern im Rahmen der in Wien stattfindenden OPEC+-Sitzung einmal mehr, dass die Allianz „alles Notwendige“ tun werde, um den Ölmarkt zu unterstützen.
Konjunkturprobleme verhindern Preisanstieg
Trotz dieser abermals vorgetragenen Ankündigung und trotz der geplanten Angebotskürzungen verharren die Ölpreise seit Monaten weitgehend in einem engen Rahmen. Am Markt überwiegt die Vorsicht hinsichtlich der globalen Nachfrageaussichten, der langsamen wirtschaftlichen Erholung in China und möglicher weiterer Zinsanhebungen, die weiterhin eine Obergrenze für die Entwicklung der Ölpreise darstellen.
Apropos China: Eine Umfrage im privaten Sektor zeigte erst gestern, dass die Dienstleistungsaktivität im Juni im Reich der Mitte mit dem langsamsten Tempo seit fünf Monaten wuchs. Diese Daten waren von Analysten im Vorfeld erwartet worden und erwischten die Märkte deshalb nicht auf dem falschen Fuß. Dennoch bleibt die Nachfrageentwicklung in der Volksrepublik ein Unsicherheitsfaktor am Ölmarkt.
Ausblick
Insgesamt haben die Ölpreise in den vergangenen Tagen aber durchaus etwas Boden gut gemacht. Dies überträgt sich auch auf die Preise im Inland, die von gestern auf heute ein gutes Stück zugelegt haben. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen deshalb heute für 100 Liter etwa +1,60 bis +2,20 Euro mehr bezahlen als gestern Morgen.