Analysten nehmen den OPEC-Deal näher unter die Lupe und zeigen sich zunehmend skeptisch. Zwar hat das Kartell mit den Nicht-OPEC-Ländern mehr Öl als erwartet vom Markt genommen, dennoch stellt sich die Frage, ob dies ausreichend ist. Die Maßnahme, die weitere 0,5 Mio Barrel Öl pro Tag vom Markt nimmt soll zunächst einmal bis März gelten – saisonal bedingt ist dieser Zeitraum mit einer recht schwachen Nachfrage belegt. Es ist also dennoch mit einer leichten Überversorgung zu rechnen, selbst wenn sich alle Partner an die Vorgaben halten. Wo wir beim nächsten Thema wären.
Saudi-Arabien verknüpft Kürzungen mit einer Drohung
Die strikte Einhaltung der Produktionskürzungen will Saudi-Arabien mit einer Drohung sicherstellen: Das Land wird weiterhin 0,4 Mio Barrel pro Tag zusätzlich vom Markt nehmen, wenn dafür die übrigen Länder ihre Vorgaben verlässlich einhalten. Sollte dies nicht der Fall sein könnte Saudi-Arabien die Förderung deutlich steigern, was vermutlich aber auch das Ende des gesamten Deals wäre.
Neue US-Strafzölle in Sicht
Nach wie vor gibt es keine Neuigkeiten in Bezug auf den Handelsstreit zwischen den USA und China, wodurch man mit den angekündigten neuen Zöllen von Seiten der USA am 15. Dezember rechnet. Auch wenn laut US-Landwirtschaftsminister Perude Donald Trump diese Zölle nicht umsetzen will, müsste sich China dafür entgegen bewegen. So richtig erwartet keiner etwas, war in der Vergangenheit doch oft schon von einem Deal, der kurz vor dem Abschluss stünde die Rede und letztlich war er dann doch immer wieder gescheitert.
Die Themen, mit denen sich der Markt beschäftigt sind also weitgehend die gleichen geblieben. Der Fokus hat sich ein wenig verlagert, aber der Zusammenhang blieb der gleiche.
Ausblick
In Anbetracht der oben genannten Themen und Unsicherheiten am Markt, rechnen wir heute mit einem Preisnachlass von -0,15 bis -0,25 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag.
Foto: Ronald Zak – Picture-Alliance