Die börsengehandelten Rohölpreise haben gestern wieder ein gutes Stück zugelegt und damit auch die Heizölpreise im Inland mit nach oben gezogen. Es war vor allem die freundlichere Stimmung an den Finanzmärkten, die Rohöl gestern teurer machte. Die Angst vor Omikron schwindet und die meisten Analysten glauben an eine robuste globale Wirtschaftsentwicklung.
Befeuert wurde dieser Glaube gestern vom Chef der US-Notenbank, Jerome Powell. Er sprach vor dem Kongress in Washington und äußerte sich zur aktuellen Geldpolitik der Fed. Sie hatte, so wie alle Zentralbanken, zu Beginn der Pandemie begonnen, viel billiges Geld in die Wirtschaft zu pumpen, um die Corona-Auswirkungen abzufangen. Dies funktionierte sehr gut, trieb aber auch die Inflation massiv in die Höhe.
Die Notenbank hatte deshalb zuletzt eine rasche Rückführung der lockeren Geldpolitik in Aussicht gestellt, die unter anderem eine schrittweise Anpassung des Leitzinses beinhalten soll. Ein erster Zinsschritt soll schon im März erfolgen. Dies bereitete den Anlegern an den Finanzmärkten Sorge, denn sie befürchteten einen erneuten konjunkturellen Einbruch, sollte der Leitzins erhöht werden.
Powell fand gestern allerdings beruhigende Worte und versicherte, man werde die hohe Inflation in den Griff bekommen ohne den konjunkturellen Aufschwung zu gefährden. Er betonte, dass Omikron nur geringe Auswirkungen haben werde und es um die amerikanische Wirtschaft sehr gut bestellt sei. Mit der Aussicht auf eine robuste Wirtschaftsentwicklung in den USA und auch im Rest der Welt dürfte die Nachfrage nach Öl als Schmiermittel der Weltwirtschaft ebenfalls anziehen. Entsprechend kletterten die Preise gestern auf neue Mehrmonatshochs.
Im Inland haben die Heizölpreise im Bundesdurchschnitt ebenfalls deutlich zugelegt. Verbraucher müssen sich somit heute auf deutliche Preisaufschläge gefasst machen. Heizöl kostet heute im Vergleich zu gestern Vormittag durchschnittlich etwa +1,05 bis +1,25 Euro pro 100 Liter mehr.