Die Ölpreise bleiben zum Wochenstart erwartungsgemäß fest. Zwar gaben die Preise gestern zwischenzeitlich nach, der Preisanstieg an den Aktienmärkten wirkte sich allerdings stützend auf die Ölpreise aus. Die europäische Rohölsorte Brent kletterte zurück über die 65 Dollar Marke und sorgt so auch bei Heizöl erneut für Preisaufschläge.
USA werden dem Ölmarkt ihren Stempel aufdrücken
Der Chef der International Energy Administration (EIA) hat den neuen fünf Jahresausblick vorgestellt. Darin erwartet er, dass die USA den globalen Ölmarkt in diesen Jahren dominieren wird. Das Produktionswachstum aus den Staaten werde das Nachfragewachstum zu einem Großteil kompensieren, sodass der Bedarf an Öl aus der OPEC bis mindestens 2021 gering bleiben werde. Seiner Einschätzung nach müsse das Kartell die künstliche Begrenzung der eigenen Ölförderung mindestens bis zu diesem Zeitpunkt fortsetzen.
Die OPEC scheint sich dem durchaus bewusst zu sein, denn intern wird bereits eine Verlängerung der Maßnahmen besprochen. Die OPEC hat mit anderen Ölproduzenten geplant das globale Angebot bis Ende 2018 um insgesamt 1,8 Mio. Barrel (159 Liter) pro Tag zu reduzieren, was bisher auch sehr gut funktioniert. Man arbeitet bereits an einer Institutionalisierung der Zusammenarbeit, so der Generalsekretär, der damit Maßnahmen über 2018 hinaus in Aussicht stellt.
Saudi-Arabien hat Rohölpreise gesenkt
Der größte Ölproduzent der OPEC, Saudi-Arabien, hat unterdessen eine breit angelegte Preissenkung vorgenommen. Wegen des absehbaren Endes der Heizsaison und dem damit erwarteten Überangebot in den kommenden Monaten wurden die Preise für Lieferungen im April drastisch gesenkt. Saudi-Arabien verkauft sein Rohöl immer mit einer Preisdifferenz zu anderen Referenzsorten, wie beispielsweise Brent. Diese Preisdifferenzen wurden für Abnehmer aus der ganzen Welt stark gesenkt, was als Zeichen interpretiert werden kann, dass die Saudis mit einer niedrigeren Rohölnachfrage im nächsten Monat rechnet.
Ausblick
Die Lieferzeiten haben sich mit dem kalten Wetter der letzten Tage deutlich verlängert. Die Bestellungen haben angezogen, zumal auch das Preisniveau im Vergleich zu Ende Januar noch relativ günstig ist. Nach der Heizsaison könnte sich im Frühjahr allerdings noch einmal die Möglichkeit für Schnäppchen ergeben, sollte der Markt tatsächlich wieder etwas überversorgt werden. Für heute ist hingegen mit kleinen Aufschlägen zu gestern zu rechnen, die sich im Bereich von +0,10 bis vereinzelt auch bis +0,30 Euro pro 100 Liter abspielen sollten.