Während die an der Börse gehandelten Rohölpreise heute weiter fallen, ist die Lage in Deutschland unverändert und Heizöl bleibt teuer. Allein in der vergangenen Woche sind die Preise so hoch geklettert wie seit fünf Jahren nicht mehr – Tendenz steigend. Schuld sind die extrem niedrigen Wasserstände, die den Schiffsverkehr massiv beeinträchtigen und inzwischen fast im ganzen Land zu Versorgungsengpässen geführt haben.
Mehr Rohöl in den USA als erwartet
Am Weltmarkt wirkt sich heute der Bericht des American Petroleum Institute API aus. Der Interessenverband der amerikanischen Öl- und Gasindustrie erhebt wöchentlich Daten zu den US Ölbeständen und berücksichtigt dabei Rohöl sowie Destillate und Benzin.
Für die Marktteilnehmer sind diese Zahlen oft wichtige Entscheidungshilfen, wenn es darum geht, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen. Deshalb haben die Daten des API oft einen unmittelbaren Einfluss auf die Ölpreise an den Börsen.
In dieser Woche überrascht vor Allem der hohe Aufbau von Rohölvorräten, der mit +9,9 Millionen Barrel (etwa 1,6 Milliarden Liter) klar über den erwarteten +2,5 Millionen Barrel (etwa 397,5 Millionen Liter) liegt. Mehr Rohöl spricht für eine gute Versorgungslage, und das trotz drohender Sanktionen gegen den Iran. Somit gingen die Preise nach dem Bericht des API gestern erst einmal auf Talfahrt.
Ausblick
Im Inland bleibt die Versorgungslage problematisch. Rein rechnerisch dürften sich durch die fallenden Rohölpreise an den Börsen eigentlich Preisnachlässe ergeben. Allerdings sind diese Prognosen zur Zeit kaum verlässlich und die angespannte Situation wird wohl auch heute wieder fast in ganz Deutschland für Preisanstiege sorgen.