Durch die vielen Shutdowns weltweit ist die Nachfrage nach Rohöl inzwischen komplett eingebrochen. Gleichzeitig wird aber auf Rekordniveau gefördert – nicht zuletzt durch den Preiskrieg, den sich Saudi-Arabien mit Russland liefert.
OPEC Fördermengen steigen
Gestern endete offiziell das Abkommen der OPEC und ihrer Partner, die Fördermengen zu begrenzen. Theoretisch können die Mitgliedsstaaten nun wieder so viel Öl produzieren, wie sie können und wollen. Saudi-Arabien, der größte und wichtigste Ölförderer innerhalb der OPEC, hatte schon Anfang März seine Fördermengen deutlich nach oben gefahren und gleichzeitig die Preise stark gesenkt.
Geschehen war dies als Reaktion auf die gescheiterten Verhandlungen mit Russland, das sich weigerte, weiteren Förderkürzungen wegen der Corona-Krise zuzustimmen. Seitdem liefern sich beide Staaten einen beispiellosen Preiskampf, der die Ölpreise immer weiter drückt. Saudi-Arabien will im April erneut die Exportmengen erhöhen. Und auch der Irak plant anscheinend, im April wieder mehr Öl zu fördern.
Wer das Öl abnehmen soll ist allerdings fraglich. Der Nachfrageeinbruch durch Corona ist längst noch nicht vorbei und in Ländern wie den USA dürfte es erst noch einmal schlimmer werden bevor es besser wird. Experten rechnen inzwischen damit, das die Nachfrage weltweit um bis zu 30 Millionen Barrel täglich (eine Menge von fast 4,8 Milliarden Liter) zurückgehen könnte. Unvergleichbar in der Geschichte und eine astronomisch große Menge.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden somit bis auf unbestimmte Zeit marktdominierend bleiben. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht und ein mögliches Abkommen zur Förderbegrenzung zwischen der OPEC, Russland und den USA bisher nur graue Theorie. Solange sich an dieser Ausgangssituation nichts ändert, wird es für die Ölpreise wohl weiter nach unten gehen.
Ausblick
Auch die Heizölpreise liegen heute wieder unter ihren Vortagesniveaus. Verbraucher können mit Abschlägen von -1,30 bis -1,50 Euro pro 100 Liter Heizöl rechnen.