In den vergangenen Wochen sind die börsengehandelten Rohölpreise stetig gefallen. Die noch im Sommer befürchteten Produktionsausfälle sind nicht eingetreten und inzwischen deutet eigentlich alles auf eine sehr komfortable Versorgungslage hin. In der Konsequenz bringt nun die OPEC jedoch wieder Produktionskürzungen ins Spiel um die Ölpreise stabil zu halten. Damit scheint der Abwärtstrend der letzten Tage zunächst etwas ausgebremst und die Preise gehen wieder leicht nach oben. Allerdings überwiegen nach wie vor die Signale für fallende Preise, so dass sich diese Richtung auch schnell wieder ändern kann.
OPEC könnte schon bald wieder Kürzungen beschließen
Die börsengehandelten Rohölpreise stehen momentan im Wechselspiel zwischen der erwarteten Überversorgung sowie den daraus resultierenden möglichen Produktionskürzungen seitens der OPEC. Diese werden immer wahrscheinlicher, da es im Interesse des Ölkartells ist, die Preise stabil zu halten. Neuesten Gerüchten zufolge könnte eine Kürzung von bis zu 1,4 Millionen Barrel (als etwa 222,6 Millionen Liter) möglich sein.
Klar ist, dass die OPEC ihre Strategie wird ändern müssen, wie auch der Präsident des Kartells Suhail Al Mazrouei gestern bestätigte. Ziel solle es sein, die globalen Ölbestände auf dem aktuellen Level stabil zu halten. Nur wenn der Markt ausbalanciert sei, könnten Anbietern und Konsumenten gleichermaßen zufriedengestellt werden.
Wie die möglichen Kürzungen genau aussehen und in welcher Höhe sie tatsächlich beschlossen werden, wird sich frühestens im Dezember zeigen, wenn die OPEC in Wien zu ihrem nächsten offiziellen Meeting zusammen kommt. Bis dahin heißt es für die Marktteilnehmer abwarten.
Ausblick
Die prekäre Versorgungslage in Deutschland bleibt nach wie vor bestehen und die Heizöl-, Diesel- und Benzinpreise sind fast im gesamten Bundesgebiet hoch. Allerdings zeigen die Preissenkungen an den internationalen Ölbörsen doch ein wenig Wirkung und die Sonderzuschläge haben sich in dieser Woche etwas reduziert. Allerdings sind gleichzeitig die Frachtaufschläge neuerlich gestiegen, so dass Verbraucher nach wie vor mit hohen Preisen und langen Wartezeiten rechnen müssen.