Am Freitag verabschiedeten sich die Börsenpreise mit einem Kursplus ins Wochenende, dass auch zum Handelsauftakt heute Morgen noch weiter hält. Einmal mehr waren es vor allem die Aktienmärkte, die mit einem Preisanstieg die Ölpreise mit nach oben zogen, sodass heute Morgen auch bei Heizöl mit einer – zumindest kleinen – Preisanpassung zu rechnen ist.
US Ölbohraktivität hat geringfügig abgenommen
Die Anzahl der im Einsatz befindlichen US Ölbohranlagen wird als Indikator für die zu erwartende Produktionssteigerung der US Schieferölindustrie gesehen. Die Anzahl der Anlagen nahm nun jedoch erstmals seit 7 Wochen geringfügig um 4 auf 796 Anlagen ab. Der Rückgang wird in erster Linie auf das Preisniveau zurückgeführt, dass im Februar doch deutlich moderater als noch im Januar ausgefallen ist. Einen nachhaltigen Einfluss auf das Wachstum der Förderung sollte dies jedoch nicht haben, denn die Veränderung hält sich im Rahmen und so bleibt die Anzahl insgesamt weiter in etwa im Bereich des 3-Jahreshochs.
Wenig Neues zur Marktlage
Ansonsten ergibt sich nicht viel Neues. In Libyen scheint das El Feel Ölfeld, nach einer Abschaltung am 23. Februar, diese Woche seine alte Kapazität von 70.000 B/T erreichen zu können. Die US Schieferölindustrie investiert kräftig, sodass die erwarteten Prognosen eines starken Produktionsanstiegs in diesem Jahr gerechtfertigt zu sein scheinen und der Iran wünscht sich ein Preisniveau von etwa 60 Dollar. Saudi-Arabien, würde wohl ein Preisniveaus von 70 Dollar lieber sehen, sodass der momentane Preis für die europäische Referenzsorte Brent mit knapp über 65 Dollar pro Barrel (159 Liter) Quasi ein Kompromissniveau darstellt.
Es gibt zwar Indizien, dass sich die Marktlage im Laufe des Jahres entspannt und damit auch die Preise tendenziell nachgeben, noch ist dies allerdings äußerst unsicher. Letzten Endes wird es davon abhängen, wie schnell Produktion und Nachfrage wachsen werden und was am Ende überwiegen wird. Während das US Energieministerium ab dem kommenden Monat mit einer Überversorgung rechnet, gehen die Investmentbanker von Goldman Sachs davon aus, dass die Nachfrage in diesem Jahr stärker als das Angebot wachsen wird.
In dieser Woche werden sich Börsianer bei Öl daher auch eventuell zurückhalten, denn Mittwoch und Donnerstag werden OPEC und die Internationale Energieagentur ihre neuen Markteinschätzungen vorlegen.
Ausblick
Nach dem Preisanstieg vom Freitag bleiben die Ölpreise am Morgen zunächst wenig verändert auf hohem Niveau. Damit ist heute am Heizölmarkt wieder mit etwas höheren Preisen zu rechnen, wobei sich der Preisanstieg in Grenzen halten sollte. Zu Freitag zeichnet sich ein Preisaufschlag von in etwa +0,20 bis +0,40 Euro pro 100 Liter ab.