Die Heizölpreise haben heute zwar leicht zugelegt, doch sind die Niveaus kurz- und mittelfristig noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Vom Vortag abgesehen, liegen die Preise aktuell auf einem 5-Monatstief. Letztmals waren die Preise Ende Juli derart günstig, sodass sich pünktlich zur Weihnachtszeit, mitten in der Heizsaison, eine günstige Gelegenheit zum Eindecken ergibt.
Abwärtstrend: Preise bereits um 21,8% gefallen
Im Jahr 2018 waren die Heizölpreise insgesamt teurer als im Vorjahr. Die Gründe dafür sind vielseitig. Entscheidend waren allerdings die Produktionskürzungen der OPEC und die neuen Sanktionen gegen den Iran, wodurch das Rohölangebot auf globaler Ebene verknappt wurde. Im Herbst kamen dann noch Versorgungsengpässe wegen der niedrigen Pegelstände auf dem Rhein hinzu. Transportkosten für Heizöl und andere Ölprodukte stiegen und Mengen wurden in vielen Regionen rationiert. Mittlerweile hat aber eine starke Korrektur eingesetzt, die die Preis deutlich hat sinken lassen.
Mittlerweile sind die Pegelständen gestiegen, die Versorgungslage hat sich deutlich verbessert und auch die hohen Transportkosten sind gesunken. Oben drauf kommt noch eine Entspannung der globalen Versorgungslage. USA, Russland und Saudi-Arabien hatten im Oktober und November Rekordmengen an Rohöl gefördert und US Präsident Donald Trump bei den Iran Sanktionen weniger stark als angekündigt durchgegriffen. Kostete Heizöl im Deutschland Durchschnitt am 1. November noch etwa 86,80 Euro/100 Liter (inkl. MwSt.) , so sind es heute lediglich noch 67,87 Euro/100 Liter. Ein Preissturz um satte -21,8% und die günstigsten Niveaus seit dem 23. Juli diesen Jahres. Bei einer 3.000 Liter Bestellung macht dies immerhin 567,90 Euro aus, womit man sich selbst ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machen kann.
OPEC+ Kürzungen haben den Abwärtstrend gestoppt
Entsprechend der Entwicklung der letzten Wochen zeigen auch die Trendboxen kurz- bis mittelfristig deutliche Preisvorteile an und deuten auf eine gute Kaufgelegenheit hin. Im Vergleich zur langfristigen Preisentwicklung (1 und 2 Jahre) sind die Niveaus aktuell zwar 7,3% bzw. 8,8% höher, doch angesichts der damals extrem niedrigen Preise, ist das jetzige Niveau nicht wirklich hoch. Gerade im Vergleich zu den Preisen der letzten Wochen und Monaten ist der Zeitpunkt günstig.
Der heute minimal gestiegene Preis tut dem Ganzen bisher auch keinen Abbruch. Wer mit der Heizölbestellung noch Pokern will, sollte die Entwicklung ab jetzt allerdings genau beobachten, denn die OPEC und ihre verbündeten Produzenten, wie Russland, wollen die Förderung ab Januar um 1,2 Mio. Barrel pro Tag reduzieren. Dies entspricht gleichzeitig etwa 1,2% des erwarteten Ölbedarfs im kommenden Jahr, was zwar nicht nach viel klingt, die Preise aber dennoch erheblich stützen könnte. Zumindest hat die angekündigte Maßnahme den steilen Abwärtstrend aktuell gestoppt.
Regional unterschiedliche Preise
Beim Preisvergleich ist darauf zu achten, dass die Vergleichswerte stehts Durchschnittswerte für ganz Deutschland darstellen. Regional kann es bisweilen zu erheblichen Abweichungen kommen, da der Markt noch immer damit beschäftigt ist die Versorgungsengpässe im Inland abzubauen. Zum Teil sind die Lagerstände hier noch immer sehr niedrig, wobei die Faustregel gilt, je weiter im Inland, desto höher die Transportkosten und der Heizölpreis.