Die Preisspirale an den Ölbörsen schraubt sich immer weiter nach oben. Heute Morgen haben die börsengehandelten Rohölpreise erneut neue Langzeithochs erreicht und setzen damit die Preisrallye der letzten Wochen fort. Bei der Großbank Goldman Sachs hat man deshalb nun die Preisprognosen für dieses und das nächste Jahr erneut nach oben geschraubt.
Seit dem Preiseinbruch im Frühjahr 2020, der mit dem Ausbruch der globalen Corona-Pandemie einherging, haben sich die Ölpreise stetig erholt und die europäische Referenzsorte Brent wird aktuell bei gut 87 Dollar pro Barrel gehandelt. „Robuste“ Faktoren auf fundamentaler Seite hätten den Preisrutsch von letztem Jahr wieder umgekehrt, meinen die Börsenexperten bei Goldman Sachs. Am Markt herrsche deshalb immer noch ein überraschend großes Angebotsdefizit.
Diese Knappheit ist aus Sicht der Analysten dafür verantwortlich, dass die Preise auch weiterhin steigen werden. So waren die Goldman Sachs-Analysten noch Ende Dezember von 90 Dollar pro Barrel Brent in 2022 ausgegangen. Nun haben sie diesen Durchschnittspreis auf 96 Dollar hochgeschraubt. Für 2023 waren die Bänker zuletzt von einem Preisniveau bei 100 Dollar ausgegangen und haben dieses nun auf 105 Dollar pro Barrel nach oben korrigiert.
Auch die Inlandspreise ziehen gemeinsam mit den Börsenpreisen wieder ein gutes Stück an. Heute müssen Verbraucher deshalb wieder mit klaren Preisaufschlägen im Vergleich zu Montag rechnen. Für 100 Liter müssen heute im Durchschnitt etwa +1,30 bis +1,55 Euro mehr bezahlt werden als gestern.