Zum Wochenbeginn hatten positive Kommentare im Handelsstreit zwischen den USA und China für leichten Aufwind an den Ölbörsen gesorgt. Gestern Nachmittag wirkten dann auch die neu gemeldeten Bestandsdaten aus Amerika preissteigernd und die börsengehandelten Rohölpreise kletterten nach oben.
Annäherungen zwischen China und USA
Der Handelsstreit zwischen den beiden Wirtschaftsriesen hält seit Monaten schon die Weltwirtschaft im Knebelgriff. Die Konjunktur leidet unter den Strafzöllen in Milliardenhöhe, mit denen man sich gegenseitig überzieht und das Ölnachfragewachstum sinkt in der Folge ständig.
Am Wochenende gab es nun neue Hoffnung für die Marktteilnehmer, denn Donald Trump hat neue Strafzölle gegen China auf Dezember verschoben und auch die Sanktionen gegen den chinesischen Konzern Huawei gelockert. Die Marktteilnehmer werten dies als positives Zeichen für die Verhandlungen, die im September weitergeführt werden. Echte Preisstabilität kann aber nur ein funktionierender Deal erzeugen. Ob es in absehbarer Zeit zu diesem kommt, bleibt abzuwarten.
US Bestände gesunken
Jeden Dienstag veröffentlicht das American Petroleum Institute API aktuelle Daten zu den Ölbeständen in den USA. Für die Marktteilnehmer sind diese Zahlen oft wichtige Indikatoren für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen. Steigen die Bestände geht man von einer komfortablen Versorgungslage aus und die Preise sinken. Gestern nun meldete das API jedoch deutliche Abbauten bei Rohöl und die Ölpreise reagierten sofort mit einer Aufwärtsbewegung.
Ob sich diese Preissteigerung jedoch durchsetzen kann wird sich erst heute nachmittag zeigen, denn dann veröffentlicht auch das US Energieministerium DOE seine Zahlen. Diese sind oft detaillierter und genauer als die des API, da sie mehr Faktoren berücksichtigen. In den vergangenen Wochen war es deshalb immer wieder zu deutlichen Unterschieden zwischen den API-Zahlen und denen des DOE gekommen. Wenn das DOE jedoch die Abbauten bestätigt, dürfte das die Ölpreise weiter stützen.
Ausblick
Mit den Preissteigerungen an den internationalen Börsen gehen auch die Inlandspreise etwas nach oben. Verbraucher müssen heute für 100 Liter Heizöl etwa +0,20 bis +0,30 Euro mehr bezahlen als gestern.