Alles schaut heute und morgen zum OPEC-Meeting nach Wien. Das Öl-Kartell hat es sich zum Ziel gesetzt, die Weltmarktpreise für Erdöl mit einer knappen Förderung hochzuhalten. Wie dies umgesetzt werden soll bleibt abzuwarten, gingen die Meldungen in den letzten Tagen doch hin und her. Der irakische Ölminister hatte Anfang der Woche neue zusätzliche Kürzungen in die Runde geworfen, wobei er mittlerweile wieder zurückruderte. Man hatte seine Forderungen ohnehin nicht wirklich ernst genommen, hatte sich der Irak in der Vergangenheit nicht wirklich an die bestehenden Kürzungen gehalten.
OPEC-Meeting wirft Schatten voraus
Der irakische Ölminister ließ jetzt also verlauten, dass er die Verlängerung der derzeitigen Maßnahmen um neun Monate befürworte. Einen Preisrutsch löste diese Meldung bei weitem nicht aus, hatte der Markt seine vorherige Aussage eh nicht sonderlich ernst genommen. Gleichzeitig drohte Saudi-Arabien gestern damit die eigene Produktion wieder hochzufahren, sollten sich die anderen Mitgliedstaaten nicht strikter an die Abmachungen halten. Ob es dazu kommen könnte bleibt auch fraglich, liegt Saudi-Arabien doch viel an einem starken Ölpreis, will man dem staatlichen Ölkonzern Saudi-Aramco einen möglichst hohen Börsengang ermöglichen.
Der Markt wartet also gespannt auf die Entscheidungen der OPEC Mitglieder. Am gestrigen Nachmittag wurden die aktuellen Bestandsdaten der USA veröffentlicht. Jahreszeitlich bedingt ist die Raffinerieauslastung derzeit höher, damit ist logischerweise zeitgleich ein Anstieg der Rohölnachfrage der Raffinerien zu verzeichnen.
Handelsgespräche gehen weiter
Nachdem US-Präsident Trump am Dienstag verlauten ließ, er habe kein Problem damit, wenn es erst nach den Präsidentschaftswahlen ein Handelsabkommen mit China geben sollte, sagte er jetzt am Mittwoch, die Gespräche verliefen „sehr gut“. Weiter hieß es, die USA und China hätten sich bei der Frage, wie viele Strafzölle in einem ersten Teilabkommen aufgehoben werden sollen, mittlerweile angenähert. Eine Unterzeichnung eines Teilabkommens noch vor Jahresende könnte den Ölfutures noch einmal deutlichen Schub geben. Die Sorgen in Sachen Wirtschaftswachstum und Ölnachfrage würden deutlich nachlassen.
Ausblick
Wir rechnen aktuell mit einer leichten Preissteigerung von +0,40 bis +0,60 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag.