Derzeit laufen einige Faktoren zusammen, die einzeln betrachtet einen stärkeren Einfluss auf Marktpreise hätten. Doch in Kombination, gibt der Markt Händlern keine klare Richtung, wo sich der Preis hinbewegen soll. Ein Hurrikan bedroht die Golfküste der USA, die OPEC (Vereinigung von erdölexportierenden Ländern) glaubt an eine langsamere Erholung der Nachfrage und Händler handeln nur zögerlich.
OPEC-Bericht korrigiert Erwartungen
Die OPEC hat am 14. September ihren monatlichen Bericht zur Lage der Erdölnachfrage veröffentlicht. Hierin wird die aktuelle Situation bewertet und eine Aussicht über die zukünftige Entwicklung gegeben. Aufgrund der Coronapandemie wird erwartet, dass die globale Erdölnachfrage im Jahr 2020 um knapp. 9,5 Millionen Barrel (á 159 Liter) am Tag, im Vergleich zu 2019, geschrumpft ist.
Die neuste Analyse wurde sogar um 0,4 Millionen Barrel am Tag nach unten korrigiert. Also sieht das Kartell den Markt in einer noch schwierigeren Lage als bisher. Hinzu kommt, dass die Nachfrageerholung im Jahr 2021 ebenfalls langsamer als zuvor erwartet wird. Zwar wird durch Produktionskürzungen versucht Preise künstlich zu stützen, so scheint es nicht im erhofften Maß zu greifen.
Hurrikan Sally ist nur eine kurzzeitige Stütze
Der jüngste im Golf von Mexiko befindliche Hurrikan „Sally“, hat sich mittlerweile zum Hurrikan der Stufe 2 ausgebildet. Für gewöhnlich haben diese Stürme einen preissteigernden Effekt. Ölplattformen müssen evakuiert werden, das Angebot wird geringer und zieht folglich einen Preisanstieg nach sich.
Sally stützt auch Marktpreise, doch kämpft dieser Effekt derzeit gegen die eher pessimistischen Aussichten bezüglich der Nachfrageerholung an. So verlieren beide Meldungen deutlich an Kraft. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sobald der Hurrikan auf Land trifft, er relativ schnell an Kraft verlieren wird und die USA können ihre Förderaktivität im Golf von Mexiko wieder aufnehmen.
Ausblick
Die heutigen Preise werden auf ähnlichem Niveau wie Montagmorgen erwartet. Heizölhändler rechnen mit Veränderung von ca. -0,10 bis +0,05 Euro pro 100 Liter.