Der globale Corona-Ausbruch und seine Folgen haben die Welt für Monate lahmgelegt. Die Folgen werden wohl noch lange zu spüren sein. Besonders betroffen ist der Flugverkehr, der wegen der Lockdowns und Reisebeschränkungen massiv zurückging und somit den noch nie dagewesenen Ölnachfrageeinbruch mitverursachte. Längst ist die Zahl der kommerziellen Flüge noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau.
Flugaufkommen legt zu
Vor der Pandemie, im Februar und Anfang März, wurden jeden Tag weltweit durchschnittlich 102.600 kommerzielle Flüge durchgeführt. Als jedoch die ersten Lockdowns eingeführt wurden und damit einhergehend flächendeckende Reisebeschränkungen beschlossen wurden, brach diese Zahl rapide ein. Im April fanden durchschnittlich nur noch 28.000 kommerzielle Flüge statt – ein Einbruch von über 70 Prozent.
Während die Nachfrage nach Benzin und Rohöl mit der Öffnung der Wirtschaft in den meisten Ländern recht schnell wieder deutlich zulegte, hinkt die Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff nach wie vor hinterher. Geschäftsreisen sind massiv zurückgegangen, in einigen Ländern herrschen immer noch Reisebeschränkungen und die Menschen sind grundsätzlich vorsichtiger geworden, was Flugreisen betrifft. Inzwischen zeichnet sich aber auch hier eine positive Entwicklung ab.
Alleine in den ersten zehn Augusttagen stieg der globale Flugverkehr um über 7 Prozent. Inzwischen finden täglich wieder etwa 67.000 kommerzielle Flüge statt. Damit hat sich der Tiefststand von April mehr als verdoppelt. Allerdings ist es noch ein langer Weg bis zu den über 100.000 Flügen am Tag, die vor Corona an der Tagesordnung waren. Falls die Rate weiter steigt wie bisher, wäre dieses Niveau zwar in 85 Tagen erreicht, wie realistisch das ist, bleibt aber abzuwarten.
Die Urlaubszeit begünstigt sicherlich die Zunahme des Flugverkehrs. Das heißt aber aber auch, dass dieser im Herbst wieder zurückgehen könnte. Auch steigen weltweit die Infektionszahlen weiterhin an. Neue Lockdowns und striktere Reisebeschränkungen sind damit ebenfalls nicht ausgeschlossen. Erst einmal stützt aber die aktuell positive Entwicklung den Ölverbrauch und damit auch die Ölpreise.
Ausblick
Die Heizölpreise im Bundesgebiet legen heute im Vergleich zu gestern etwas zu. Für 100 Liter zahlen Verbraucher heute etwa +0,20 bis +0,40 Euro mehr als am Montag.