Die OPEC+-Entscheidung ist nun offiziell: in der gestrigen Nacht erklärt das Bündnis bei einer Pressekonferenz, dass die schon am Wochenende angekündigten Kürzungen umgesetzt werden – und das für 9 Monate.
Der Einfluss der OPEC
Die OPEC ist die „Organisation erdölexportierender Länder“ mit Sitz in Wien. Von den 14 Mitgliedsstaaten gehören 5 davon zu den 10 größten Erdölförderern der Welt. Insgesamt fördern die Mitglieder des Kartells ungefähr 40 Prozent der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven.
Diese Organisation hat also ein großes Interesse die Ölpreise zu steuern, und versucht dies mit Kürzungen. Durch die geringere Nachfrage an Rohöl wird hier versucht weniger Öl auf den Markt zu spülen und somit den Preis zu beeinflussen. Was nicht immer automatisch gelingt.
Entscheidung hat erst einmal wenig Einfluss
Die Entscheidung die Kürzungen weiter zu verfolgen hatte kurzfristig keinen großen Einfluss auf den Markt, war dieses Ergebnis doch mehr als absehbar. Die Marktteilnehmer werden noch abwarten, wie das Ergebnis des Treffens mit den Nicht-OPEC-Ländern ausfallen wird. Auch hier wird die Beschlussfassung als einfach prognostiziert.
OPEC-Deal längerfristig als üblich
Der diesjährige Beschluss wurde für 9 Monate also bis Ende März nächsten Jahres gefasst, was äußerst unüblich ist. In der Regel werden die Maßnahmen für ein halbes Jahr beschlossen. Es ist davon auszugehen, dass man die saisonalen Faktoren im Frühjahr abfangen will. Im Frühjahr gibt es erfahrungsgemäß die geringste Ölnachfrage des gesamten Jahres, wodurch eine höhere Produktion in diesem Zeitraum keinen Sinn ergeben würde.
Zusätzlich ist es vor allem für Russland technisch schwierig die Produktion noch im Winter hochzufahren, liegen hier doch viele Förderfelder in kalten Regionen.Für Moskau würde sich also ein Ende der Kürzungen im Frühjahr besser und leichter umsetzen.
Ausblick
Preislich werden wir uns heute rein rechnerisch bei ca. -0,60 bis -0,80 Euro pro 100 Liter für Heizöl bewegen.