Die neuen Bestandsdaten des Energieministeriums der USA lassen Marktbeobachter weiter daran Zweifeln, ob die Produktionskürzungen der OPEC die saisonale Überproduktion Anfang des nächsten Jahres ausgleichen können. Die Daten, die gestern veröffentlicht wurden zeigen, dass die Gesamtölbestände der USA leicht zurückgegangen sind – im Gegensatz zu den Daten des API „American Petroleum Institute“. Die API-Bestandsdaten beziehen sich auf die Mitglieder des Verbandes, welche ca. 400 Unternehmen schreibt. Das Energieministerium listet den Bestand der gesamten USA auf. Somit sind Unterschiede nicht unüblich.
OPEC-Kürzungen wichtig für den Marktpreis
Anfang Dezember vereinbarte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) verschärfte Produktionskürzungen, um den Ölpreis stabil zu halten. In der Vergangenheit hatten sich die Mitgliedsländer teilweise kaum an diese Vereinbarung gehalten, nicht zuletzt deshalb gibt es derzeit begründete Zweifel daran, ob die Kürzungen die Überproduktion aushebeln können. Auch hat eines der größten erdölexportierenden Länder, Saudi-Arabien, die eigenen Kürzungen daran abhängig gemacht, dass sich auch alle anderen Mitgliedsländer an die Vorschriften halte. Sollte Saudi-Arabien die Vereinbarung brechen, würde das ganze Abkommen zerfallen.
Prognosen für nächstes Jahr
Auch steht gleich im Januar die Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China an. Das Teilabkommen wurde schon beschlossen, es fehlt im Grunde nur noch die Unterschrift. Dass aber auch das noch in letzter Minute scheitern kann, haben wir in der Vergangenheit des Öfteren gesehen. Schon häufig wurde angekündigt, dass das Teilabkommen so gut wie unter Dach und Fach ist und letztlich nur noch die Unterschrift fehlt. Am Ende war es dann doch wieder geplatzt.
Der Markt baut mittlerweile allerdings auf das Abkommen. Sollte das Ankommen wider Erwarten nicht zustande kommen, würde das den Ölbörsen einen deutlichen Dämpfer verpassen. Das Weltwirtschaftswachstum hängt mit an diesem Abkommen, die Ölnachfrage würde schlechter dastehen und somit auch die Preise absacken.
Ausblick
Wir rechnen heute mit eine Seitwärtsbewegung bei ca. -0,15 bis ±0,00 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu Mittwochvormittag.