Seit Wochen schon fallen die Preise an den Ölbörsen. Immer deutlicher werden damit aber auch die Warnsignale, dass auf den steilen Abwärtstrend bald eine ebenso deutliche Aufwärtsbewegung folgen könnte, so will es das Gesetz der Börse. Es sind nicht nur technische Kaufsignale, die eine Preirallye auslösen könnten. Die Entscheidung der OPEC zu möglichen Produktionskürzungen hält die Marktteilnehmer in Atem und könnte durchaus für einen starken Preisanstieg sorgen.
Russland nun doch für Kürzungen?
Am nächsten Donnerstag ist es so weit und die OPEC und ihre Partner entscheiden über koordinierte Förderkürzungen, um die Überversorgung, die im nächsten Jahr erwartet wird, einzudämmen. Bisher war Russland gegen Kürzungen gewesen, doch nun scheint der Widerstand zu bröckeln und aus Moskau heißt es man könne sich nun doch vorstellen, sich an den Kürzungen zu beteiligen.
Vor allem Saudi-Arabien hatte sich stark für eine Förderkürzung eingesetzt. Allerdings ist man dabei auf Russlands Hilfe angewiesen. Denn die USA haben den Druck auf Riad erhöht. Der US Präsident forderte zuletzt immer wieder niedrigere Preise und ist gegen eine Produktionskürzung der OPEC. Um den wichtigen Verbündeten in Washington nicht vor den Kopf zu stoßen, dürfte es den Saudis daran gelegen sein, die Förderkürzungen nicht alleine zu tragen.
Die Augen der Marktteilnehmer richten sich nun erst einmal auf Buenos Aires, wo seit heute der G20-Gipfel stattfindet. Vermutlich werden Trump (USA), Salman (Saudi-Arabien) und Putin (Russland) über die Ölproduktion miteinander reden. Sollten Informationen durchsickern, werden Spekulationen über eine vorweggenommene Entscheidung des OPEC Meetings die Preise sicherlich beeinflussen.
Pegelstände im Rhein sollen steigen
Die extreme und langanhaltende Trockenheit diesen Sommer hatte für Rekordniedrigstände im Rhein gesorgt, die schon seit Monaten den Gütertransport beeinträchtigen. In vielen deutschen Regionen war es zu Versorgungsengpässen gekommen und die Preise für Heizöl, Diesel und Benzin gingen stark nach oben. Inzwischen hat sich die Logistik darauf eingestellt, die Situation zu managen und mit den sinkenden Rohölpreisen kamen auch die Inlandspreise wieder von den Rekordwerten zurück.
Nun sind für die nächsten Tage endlich die lang ersehnten Niederschläge angekündigt, die für eine leichte Entlastung sorgen dürften. Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg rechnet bereits mit einem Anstieg des Pegels bei Maxau auf mittleres Niedrigwasser-Niveau. Noch nicht berücksichtigt sind dabei die erwarteten Niederschläge ab Mitte nächster Woche. Die Prognosekurve könnte also in den kommenden Tagen noch weiter nach oben gehen.
Ausblick
Die starken Preisabschläge der letzten Tage wird es heute im Inland wahrscheinlich nicht mehr geben. Je nach Region und der dortigen Verfügbarkeit kosten 100 Heizöl die Verbraucher heute zwischen +0,10 und -0,10 Euro im Vergleich zu gestern.