Die Ölpreise sind mit weiteren Abschlägen in die neue Woche gestartet und bewegen sich auf den niedrigsten Niveaus seit acht Monaten. Befürchtungen über eine Rezession in den Vereinigten Staaten, dem weltweit größten Ölverbraucher, hatten die Preise bereits am Freitag beträchtlich ins Rutschen gebracht.
Ölpreise bauen Verlustserie aus
Dort machte zum Wochenschluss der schwächer als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktbericht die Hoffnungen auf einen sanften Abschwung der US-Wirtschaft jäh zunichte. Dies hatte zur Folge, dass die Ölpreise trotz der Besorgnis über die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten um mehr als 3 % nachgaben.
Es war damit die vierte Woche in Folge mit fallenden Notierungen und zugleich die längste Verlustserie seit November letzten Jahres.
Israel und USA bereiten sich auf Angriff vor
Israel und die Vereinigten Staaten bereiteten sich unterdessen weiter auf eine ernsthafte Eskalation in der Region vor. Während Israels Armee in höchster Alarmbereitschaft ist, haben die USA zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zur Abschreckung in die Region verlegt.
Der Iran und seine Verbündeten Hamas und Hisbollah hatten Vergeltung für die Ermordung von Hamas-Führer Ismail Hanijeh und Fuad Shukr, einem hochrangigen Militärkommandeur der libanesischen bewaffneten Gruppe Hisbollah angekündigt.
Solange sich aber der Konflikt nicht zu einem ausgewachsenen Krieg entwickelt, der die Rohölexporte beeinträchtigt, erwarten Analysten, dass die Preise für Rohöl weiter unter Druck bleiben.
OPEC wird Förderkürzungen nicht verlängern
Vor allem auch, weil die OPEC+ wohl an ihrem Plan festhielt, die freiwilligen Produktionskürzungen ab Oktober auslaufen zu lassen. Der Markt hatte erwartet, dass das Kartell das Auslaufen der freiwilligen Förderbeschränkungen über das dritte Quartal hinaus verschieben wird.
Irak und VAE fördern weiter über ihrem Limit
Zudem fand eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag an den Ölmärkten Beachtung, wonach die OPEC-Ölproduktion im Juli trotz der Produktionskürzungen der Gruppe gestiegen ist. Dabei hatten sowohl der Irak als auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ihre Produktionsgrenzen überschritten.
Bagdad hatte sich eigentlich zu zusätzlichen Kürzungen verpflichtet, um die chronische Überproduktion während der Laufzeit der Vereinbarung über Produktionskürzungen auszugleichen.
Heizölpreise mit kräftigen Abschlägen
Angesichts von Preisabschlägen im frühen Handel für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -2,80 Euro bis -3,40 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zum Wochenschluss.