Heizungsmarkt: Absatz von Wärmeerzeugern in 2024 gesunken
Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vor einigen Tagen mitteilte, ist der Absatz von Wärmeerzeugern im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent eingebrochen. Lediglich 548.000 Heizungen wurden demnach zwischen Juli uns September in deutschen Häusern und Wohnungen installiert.
Für den BDH tritt die von der Bundesregierung ausgerufenen Wärmewende gut ein Jahr nach Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Ausweitung der Förderung auf alle Wohnungseigentümer und Hausbesitzer Ende August auf der Stelle.
Angesichts der Tatsache, dass der Absatz von Wärmepumpen gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 52 Prozent zurückging, sei das Ziel der Bundesregierung jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren laut BDH in weite Ferne gerückt.
Absatz von Wärmeerzeugern wird 2024 auf langjähriges Niveau absinken
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 schätzt der BDH, dass insgesamt ca. 740.000 Wärmeerzeuger abgesetzt werden, davon um die 200.000 Wärmepumpen. Der Absatz von Heizungen bewegt sich somit wieder auf dem langjährigen Niveau der Jahre 2014 bis 2019.
Hersteller überwiegend pessimistisch
Die herausfordernde Marktsituation spiegelt sich auch in der aktuellen Konjunkturumfrage des BDH wider. In der halbjährlich durchgeführten Erhebung fragt der Verband die Absatzerwartungen seiner Mitgliedsunternehmen in den einzelnen Produktbereichen ab.
Gegenüber der Frühjahrsumfrage hat sich die Stimmung in der Heizungsindustrie nicht aufgehellt. Auch auf das kommende Halbjahr blicken die Hersteller über alle Produktgruppen hinweg überwiegend pessimistisch.
Modernisierungstempo steigern
Mit Blick auf die ehrgeizigen Klimaschutzziele im Gebäudesektor und vor dem Hintergrund des veralteten Anlagenbestandes sowie der angespannten Marktsituation, betont der BDH, dass das Modernisierungstempo dringend wieder gesteigert werden muss. Von den rund 21,6 Millionen installierten Anlagen in deutschen Heizungskellern gelten rund 10 Millionen Heizungen als technisch veraltet.
BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Staat bestimmte Heizsysteme mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten fördere.
„Trotz aller Verunsicherung, die durch die langwierige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz ausgelöst wurde, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen“, so Staudt.
BDH: Bundesregierung muss besser aufklären
Der BDH weist zudem darauf hin, dass neben der Industrie und dem Handwerk auch und insbesondere von Seiten der Bundesregierung über die vielfältigen technischen Lösungen des GEG und die attraktiven Förderbedingungen informiert werden muss, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Für die Besitzer von Ölheizungen sind im frühen Handel bislang moderate Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten. Daher müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,35 Euro bis -0,05 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch am Dienstag.