Die Ölpreise zeigen sich heute im frühen Handel nahezu unverändert auf dem Niveau der Vortage. Gestern hatte die Zinsentscheidung der US-Notenbank sowie ein unerwartet hoher Abbau der US-Rohölbestände kurzzeitig für einige Schwankungen an den Rohstoffmärkten gesorgt.
Beginn der Zinswende könnte Ölpreisen Halt geben
Nach ihrer zweitägigen Sitzung hat die US-Notenbank gestern Abend die Zinsen – wie von den Märkten zuvor bereits erwartet – gesenkt. Die Verbilligung der Kreditzinsen wird als positive Entwicklung für den Ölmarkt angesehen.
Niedrigere Zinssätze fördern in der Regel Ausgaben und Investitionen, was wiederum die Nachfrage nach Energie ankurbelt. Außerdem macht ein schwächerer US-Dollar, der häufig eine Folge von Zinssenkungen ist, Öl für Inhaber anderer Währungen billiger, was die Preise weiter stützt.
In einer unmittelbaren Reaktion auf den Zinsschritt hatte die US-amerikanische Ölsorte West Texas Intermediate WTI fast 1 % an Wert verloren. Nur wenige Minuten nach der Bekanntgabe der Zinssenkung erholten sich die Ölpreise wieder und drehten im weiteren Verlauf sogar ins Plus.
US-Rohöllagerbestände auf niedrigsten Stand seit einem Jahr
Stützend für die Ölpreise wirkte gestern die Meldung der Energy Information Administration (EIA), dass die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr gesunken sind, während die Kraftstoffvorräte einen geringer als erwarteten Anstieg verzeichneten.
Demnach waren die Rohöllagerbestände in der Woche zum 13. September um 1,6 Millionen Barrel (159 Liter) auf 417,5 Millionen Barrel gefallen. Analysten hatten einen Rückgang um 500.000 Barrel erwartet. Die Lagerbestände, ohne die Strategische Erdölreserve, erreichten den niedrigsten Stand seit September 2023.
US-Raffinerien haben weniger zu tun
Die Rohölverarbeitung in Raffinerien fiel um 282.000 Barrel pro Tag, und auch die Auslastungsrate der Raffinerien fiel auf nur noch 92,1 % der Gesamtkapazität. Die Benzinvorräte stiegen zwar um 100.000 Barrel auf 221,6 Millionen Barrel an, lagen damit allerdings unterhalb der Prognosen von 200.000 Barrel.
Die Destillatvorräte, zu denen Diesel und Heizöl gehören, stiegen um 100.000 Barrel auf 125,1 Millionen Barrel, während ein Anstieg um 600.000 Barrel erwartet worden war.
Heizölpreise mit leichten Aufschlägen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel nur äußerst moderate Preissteigerungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,45 Euro bis +0,85 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.