Die Ölpreise sind im frühen Handel dabei, ihre in der letzten Wochen erlittenen Kursverluste zumindest etwas auszugleichen. Die Atlantiksorte Brent klettert aktuell um 22 Cent oder 0,3% auf 79,84 Dollar pro Barrel, während sich US West Texas Intermediate-Rohöl (WTI9 ebenfalls um 0,3% verteuert und um 20 Cent auf 75,73 Dollar pro Barrel zulegt.
Brent hatte sich in der vergangenen Woche um 2,5%, WTI um 1,9% verbilligt. Zeitweise hatten beide Ölsorten auf dem niedrigsten Stand seit vier Monaten notiert.
Dollar profitiert von starkem US-Jobmarkt
Am Freitagnachmittag hatten stärker als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten den Hoffnungen auf eine oder mehrere Zinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr einen deutlichen Dämpfer verpasst. Der sich im Sog der Zahlen deutlich verteuernde Dollar könnte zu einer weiteren Belastung an den Ölmärkten führen.
Rechtsruck in Europa schwächt den Euro
Neben den US Arbeitsmarktdaten muss der Euro ab heute auch noch die Wahlen zum Europäischen Parlament verdauen. Bei diesen hatten gestern Parteien des rechten Lagers deutlich an Boden gewonnen hatten. I
In der Konsequenz hat der französische Präsident Emmanuel Macron für Ende Juni vorgezogene Parlamentswahlen angesetzt, nachdem er bei den Wahlen von der rechtsextremen Partei von Marine Le Pen geschlagen worden war.
Eine stärkere US-Währung macht in Dollar denominierte Rohstoffe wie Öl für Inhaber anderer Währungen teurer und senkt dadurch die Nachfrage.
Finanzprofis setzen nicht mehr auf steigende Ölpreise
Rohöl ist bereits seit Anfang April aufgrund der sich abschwächenden Nachfrageaussichten gefallen. Wie letzte Woche bekannt wurde, setzen professionelle Vermögensverwalter weiter auf sinkende Ölpreise.
So fiel der Kapitaleinsatz, mit dem die sogenannte Hedge-Fonds-Manager auf steigende Ölpreise bei der Atlantiksorte Brent spekulieren auf den niedrigsten Stand seit 2011. Auch bei der US-Sorte WTI gingen diese sogenannten Netto-Longpositionen deutlich zurück.