Die börsengehandelten Rohölpreise gehen kurz vor dem nahenden Wochenende noch einmal durch die Decke und ziehen auch die Inlandspreise für Heizöl mit in die Höhe. Grund für die neue Preisrallye ist die Meldung, dass Russland im März seine Ölförderung um eine halbe Millionen Barrel täglich drosseln will. Dies entspricht etwa 5 Prozent der gesamten Fördermenge des Landes.
Die russische Produktionskürzung sei freiwillig und eine Reaktion auf die westlichen Preisobergrenzen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Energiebeauftragte Russlands, Alexander Nowak, heute in einer Erklärung. Diese Obergrenzen waren von der EU und ihren G7 Partnern in Kombination mit den Embargos eingeführt worden, um einen Angebotsschock am Ölmarkt zu verhindern.
„Russland ist der Ansicht, dass die „Preisobergrenze“ […] eine Einmischung in die Marktbeziehungen und eine Fortsetzung der destruktiven Energiepolitik der Länder des kollektiven Westens darstellt“, so Nowak. „Wie bereits erwähnt, werden wir kein Öl an diejenigen verkaufen, die sich direkt oder indirekt an die Prinzipien der ‚Preisobergrenze‘ halten.“
Die freiwillige Förderkürzung werde, so meint der russische Vizepräsident, zur „Wiederherstellung der Marktbeziehungen beitragen“. Die internationalen Ölbörsen reagierten sofort auf die angekündigte Marktverknappung und schossen zunächst steil in die Höhe. Auch bei den durchschnittlichen Heizölpreisen dürfte sich dieser Anstieg heute im Tagesverlauf bemerkbar machen.
Da sich allerdings gestern bei den Inlandspreisen ein starker Preisnachlass gezeigt hatte, der am frühen Morgen noch die Durchschnittspreise gegenüber Donnerstagvormittag stark vergünstigte, bleibt der Aufschlag am Vormittag eher gering. Heizöl kostet damit heute zwischen -0,10 und +0,20 Euro weniger bzw. mehr pro 100 Liter als gestern früh.