Das American Petroleum Institute (API) stellt den größten petrochemischen Interessensverband der USA dar. Mit den Meldungen über den fossilen Energielagerbestand übt die Vereinigung einen deutlichen Einfluss auf die Marktpreise in den USA (und folglich auch in Europa) aus. Nun sind entgegen der Erwartungen von Analysten über alle Produkte hinweg Abbauten in den Lagerbeständen der USA zu verzeichnen.
Überraschende Bestandsentwicklung drückt Ölpreise
Das normale Spiel zur Wochenmitte in den USA ist ein ganz einfaches. Experten geben anhand der Marktlage und Produktionssituation in den USA eine Vorabschätzung der landesweiten Bestandsentwicklung für fossile Energieträger ab. Hierbei berufen sie sich auf Produktionsmengen, Raffinerieauslastung und vor allem auf die Nachfrageentwicklung.
Mit Hinblick auf die Produktionsunterbrechungen im Golf von Mexiko, im Zuge der letzten Hurrikans, hatten Analysten damit gerechnet, dass die landesweiten Lagerbestände Abbauten verzeichnen würden. Doch entgegen der Erwartungen haben die Meldungen der API überraschenderweise Produktübergreifende Aufbauten verzeichnet.
Werden diese Zahlen vom Amerikanischen Energieministerium (Department of Energy – DOE) dann auch noch bestätigt, wären das die ersten Bestandsverringerungen seit über acht Wochen. Diese Trendwende hat viele Marktteilnehmer dazu bewegt ihre Rohölverträge zu verkaufen und hat folglich einen deutlichen Preisrutsch an den Energiebörsen ausgelöst.
Erdgas stützt weiterhin Ölpreise
Trotz der Entwicklung von gestern auf heute am Ölmarkt, ist und bleibt die angespannte Situation beim Erdgas ein Preistreiber für Rohöl. Erst gestern hat der Erdgaspreis für ein British thermal Unit (Standardeinheit für den Erdgashandel) einen neuen Rekord aufgestellt. Trotz der Preisverluste im Tagesverlauf, war der Börsenschlusspreis wieder mal der höchste der je verzeichnet wurde. Da nun auch manche Stromerzeuger aufgrund der überhöhten Erdgaspreise auf flüssige Energieträger umsteigen, stütz dies weiterhin die Preise für Heizöl.
Ausblick
Händler erwarten heute deutliche Abschläge beim Heizölpreise. Es wird mit Veränderungen von ca. -1,05 bis -1,25 Euro pro 100 Liter gerechnet.