In der letzten Woche kam es erneut zu einem Angriff auf einen Öltanker im Arabischen Meer, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Israel, unter dessen Verwaltung der Tanker fährt, hatte den Iran für die Attacke verantwortlich gemacht. Am Wochenende erhoben auch die USA und Großbritannien Vorwürfe gegen Teheran, die jedoch bisher keine Verantwortung für den Angriff übernehmen wollen.
US-Außenminister verurteilt Anschlag
„Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Angriff, der einem Muster von Angriffen und anderem kriegerischen Verhalten folgt“, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag und kündigte eine „angemessene Reaktion“ an. Tatsächlich war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Anschlägen auf Tanker gekommen, die der Iran und Israel sich gegenseitig vorgeworfen hatten. Die Stimmung zwischen den beiden Ländern hatte sich zuletzt wieder deutlich verschlechtert und somit die Stabilität im Nahen Osten gefährdet.
Bei weiterer Eskalation droht Versorgungsengpass
Für den Ölmarkt kann dies durchaus Folgen haben, denn Kampfhandlungen können auch immer die Ölversorgung in Mitleidenschaft ziehen. Immerhin werden täglich etwa 20 Millionen Barrel Öl und Ölprodukte auf Schiffen durch die Straße von Hormuz transportiert. Diese Meerenge zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten bzw. dem Oman verbindet das Arabische Meer mit dem persischen Golf und ist eine der wichtigsten Exportstraßen Richtung China, Europa und USA.
Vor allem der Iran hatte in der Vergangenheit immer wieder damit gedroht, die Meerenge zu blockieren. Sollte der Druck auf das Land wachsen, könnte Teheran ernst machen und mit einer Sperrung der Straße von Hormuz tatsächlich recht schnell für eine Angebotsunterbrechung sorgen. Zwar sieht es nach einer solch extremen Eskalation im Augenblick noch nicht aus, doch werden die Marktteilnehmer die Entwicklungen im Nahen Osten sicherlich im Auge behalten.
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