Erneut haben gestern Nachrichten zu einem wirksamen Covid-19 Impfstoff für gute Stimmung gesorgt. Diesmal kamen sie vom US-Unternehmen Moderna, deren Impfstoffkandidat in Testreihen eine Wirksamkeit von über 94 Prozent aufwies. Die neue Hoffnung auf ein nahes Ende der Corona-Pandemie gab auch den Ölpreisen Aufwind. Eine Rallye wie letzte Woche, als Pfizer und Biontech eine neunzigprozentige Wirksamkeit ihres Impfstoffes meldeten, blieb aber aus.
Zweiter Impfstoff mit über 90 Prozent Wirksamkeit
Moderna plant, in den nächsten Wochen ein beschleunigtes Zulassungsverfahren in den USA zu beantragen, so dass schon bis Ende des Jahres 20 Millionen Impfdosen in den Vereinigten Staaten verteilt werden könnten. Auch die europäische Union ist offenbar in Verhandlungen mit dem Konzern. Im kommenden Jahr will Moderna bis zu eine Milliarde Dosen herstellen. Biontech und Pfizer rechnen damit, bis Ende 2020 etwa 50 Millionen Impfdosen zur Verfügung zu haben.
Der Vorteil des Impfstoffes von Moderna gegenüber dem von der deutschen Firma Biontech entwickelten, ist die Tatsache, dass er nicht so stark gekühlt werden muss, um haltbar zu sein. So kann ersterer im Kühlschrank aufbewahrt werden, während letzterer auf -70° Celsius heruntergekühlt werden muss. Die hohe Wirksamkeit ist jedoch ein Pluspunkt für beide Präparate. So sagte der US-Immunologe und Corona-Experte Anthony Fauci dem Nachrichtensender CNN gegenüber: „Besser wird es nicht – 94,5 Prozent sind wirklich hervorragend.“ Er erinnerte aber gleichzeitig auch daran, dass es bis in den Sommer dauern könne, bis ein weitreichender Impfschutz erreicht sei.
Ölbörsen fassen Hoffnung
An den Ölbörsen dürfte manch ein Händler eine Art Déjà-vu gehabt haben, denn schon in der Vorwoche waren die Ölpreise mit der Meldung über einen hochwirksamen Corona-Impfstoff in die Höhe geschnellt. So passierte es auch gestern, allerdings blieb die Euphorie diesmal nicht so lange erhalten. Den Marktteilnehmern ist inzwischen klar, dass das Ende der Pandemie noch lange nicht erreicht ist.
Bis der Impfstoff dazu führt, dass tatsächlich das „normale“ Leben auf der ganzen Welt wieder hergestellt werden kann, wird es mehrere Monate dauern. Die Probleme an den Ölbörsen bleiben bis dahin bestehen. So sinkt durch immer mehr immer striktere Lockdowns die Nachfrage nach Brennstoffen wieder, während gleichzeitig die Ölproduktion weltweit zunimmt. Dennoch ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, welches die Ölpreise auch heute erst einmal stützt.
Ausblick
Entsprechend legen auch die Heizölpreise im Bundesgebiet etwas zu und Verbraucher müssen mit leichten Aufschlägen im Vergleich zu gestern rechnen. 100 Liter Heizöl kosten heute etwa +0,10 bis +0,30 Euro mehr als gestern.