Abseits der täglichen Berichterstattung und den erneut stark ansteigenden Fallzahlen im Zuge der Coronapandemie, müssen Händler weitere unsichere Faktoren im Blick haben. So auch die aktuellen Streiks in den norwegischen Ölfeldern und den aktuellen Hurrikan im Golf von Mexiko – Delta. Auch politische Faktoren mischen den Markt erneut auf.
Offshore anlagen werden abgeschaltet
Aus grundlegend unterschiedlichen Gründen, wird derzeit die Produktion in den Offshore-Anlagen der USA und Norwegen heruntergefahren. Während in den USA der Hurrikan Delta – ein Hurrikan der Stufe 3 – heute auf das Herz der Ölproduktion im Golf von Mexiko trifft, ist die Ölförderung in Norwegen durch Streiks bedroht.
Sturmbedingt wurde bereits ca. 92% der Ölproduktion im Golf heruntergefahren. Ein herber Schlag für die Betreiber, denn immerhin handelt es sich hierbei um in etwa 1,7 Millionen Barrel Rohöl (á 159 Liter) pro Tag. Umgerechnet über 270 Millionen Liter. Man rechnet damit, dass der Sturm heute schon auf das Küstengebiet trifft. Wie gravierend der Schaden an den Anlagen ausfällt, Schaden wird sich erst im Nachhinein ermitteln lassen.
Auch die europäische Rohölsorte Brent hat es derzeit nicht leicht. Das in der Nordsee geförderte Erdöl, wird wohl oder übel unter dem Meer bleiben müssen, sollten sich Gewerkschaften und Plattformbetreiber nicht einigen können. Mittlerweile rechnet man mit Produktionseinbußen von über 400.000 Barrel Rohöl pro Tag. Sturm und Streik verknappen beide das Angebot und stützen aktuell die Marktpreise.
Politische Kehrtwende
Nachdem erst Mitte der Woche der amerikanische Präsident angekündigt hatte, das geplante Konjunkturpaket zur Förderung der amerikanischen Wirtschaft, ad acta zu legen, wird heute von einer Kehrtwende berichtet. So soll angeblich der amerikanische Finanzminister Steve Mnuchin, die Anführerin der Demokraten im Parlament kontaktiert und angekündigt haben, dass man nun erneut Interesse an einer parteiübergreifenden Einigung hätte.
Sollte es zum Konsens kommen, dürfte das die amerikanische Wirtschaft allgemein und die Nachfrage nach Brenn- und Treibstoffen erneut stützen, was auch festere Preise nach sich zieht.
Ausblick
Die heutigen Preise werden etwas teurer als noch gestern Morgen Erwartet. Man rechnet mit einer Veränderung von +0,20 bis +0,40 Euro pro 100 Liter Heizöl, im Vergleich zu Donnerstagmorgen.