Am Wochenende hat die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) gemeinsam mit ihren Partnerstaaten beschlossen, die seit Mai laufenden Förderkürzungen auch im Juli fortzusetzen. Danach sollen sie schrittweise abgebaut werden. Die Ölbörsen starten nach der OPEC-Entscheidung mit höheren Preisen in die neue Woche und auch die Inlandspreise haben im Vergleich zu Freitag angezogen.
Vorgezogenes OPEC+ Meeting
Schon in der vergangenen Woche hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass die OPEC und ihre Partnerstaaten sich über eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzungen einig sind. Entsprechend wurde das eigentlich für Ende dieser Woche anberaumte Meeting vorgezogen und fand am Wochenende per Videokonferenz statt.
Kürzungen werden verlängert
Die Kürzungen des als OPEC+ bezeichneten Bündnisses werden demnach auch im Juli beibehalten. Einzig Mexiko hat sich aus dem Deal verabschiedet und so wird die Kürzung im Juli statt bei bisher 9,7 Millionen Barrel (à 159 Liter) bei 9,6 Millionen Barrel liegen. Bis Ende des Jahres soll die Produktion der OPEC+ weiter gekürzt werden, dann im Umfang von 7,7 Millionen Barrel.
Die beiden „De Facto“-Anführer der OPEC+, Russland und Saudi-Arabien, hatten im Vorfeld eine Bedingung aufgestellt. Die Länder, die sich im Mai und Juni nicht voll an ihre Quotenkürzungen gehalten haben, müssen nacharbeiten und in den folgenden Monaten die versäumten Kürzungen umsetzen. Betroffen ist davon beispielsweise der Irak, der die beschlossenen Quoten im Mai noch nicht einmal zur Hälfte umgesetzt hatte.
Ausblick
An den Ölbörsen konnte das Ergebnis der OPEC+ Konferenz zwar für einen Preisanstieg sorgen, doch eine Überraschung war die weitere Kürzung nicht. Und somit blieb der Preisanstieg bei Rohöl verhältnismäßig moderat. Die Heizölpreise im Inland haben aber zum Wochenbeginn deutlich angezogen. Für 100 Liter müssen Verbraucher heute mit Aufschlägen zwischen ca. +1,70 bis +2,10 Euro im Vergleich zu Freitag morgen rechnen.