Das Phase-1-Abkommen zwischen den USA und China ist nun endlich unter Dach und Fach: am gestrigen Vorabend wurde es nun endlich unterzeichnet. Allerdings bleiben die meisten Strafzölle bestehen, weshalb es Zweifel daran gibt, ob sich das Abkommen überhaupt spürbar auf die Weltwirtschaft auswirken wird. Der derzeitige Grundtonus geht eher vom Gegenteil aus. Die beträchtlichen Anstiege der US-Ölbestände tun ihr übriges.
Handelsabkommen nun unterzeichnet
Abzuwarten bleibt ob die chinesische Wirtschaft nun wieder in Gang kommt. Obwohl China seine Importe aus den USA im Rahmen des Abkommens in den kommenden zwei Jahren deutlich steigern will, zeigte sich die US-Regierung bislang nicht sehr entgegenkommend, was die Aufhebung der bisherigen Strafzölle auf chinesische Importgüter angeht.
Gleichzeitig könnte die EU das Teilabkommen anfechten. Das Dokument werde noch geprüft, sollte es jedoch gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen, werde man dies auch vor Gericht bringen, so der EU-Handelskommissar.
Ein weiteres Handelsabkommen beschäftigt den Markt heute: Zwischen den USA, Mexiko und Kanada wird derzeit auch ein Abkommen entwickelt, welches nun vom US-Senat durchgewunken wurde. Auch hier ist ein erfolgreicher Abschluss in Sicht.
Wirtschaft erhofft Aufwind
Die Weltwirtschaft hofft auf eine Erholung: vor allem der Streit zwischen den USA und China hat dem Wirtschaftswachstum zugesetzt. Die gegenseitigen Zölle bremsten in der Vergangenheit das Wachstum aus. Dass nun gleichzeitig auch die Ölbestände steigen und die Förderungen in den Nicht-OPEC-Ländern zunehmen wird, fördert natürlich einmal mehr fallende Preise. Dass nun auch nach Abschluss des langerwarteten USA-China-Abkommens die Strafzölle weiter erhalten bleiben, lässt nun begründet die Hoffnung eindämmen bzw. gar nicht erst richtig aufflammen.
Im Endeffekt bleibt also weiterhin abzuwarten. Abzuwarten, was ein potentielles Phase 2-Abkommen bringen wird, in wie weit sich an das Abkommen gehalten wird, in wie weit es nun doch die Weltwirtschaft fördern wird.
Ausblick
Nachdem die Preise gestern Nachmittag wieder gestiegen, sind sie heute morgen wieder gesunken und bewegen sich nun seitwärts weiter. Wir rechnen heute mit einer Preissenkung von -0,10 bis -0,25 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag.