Nun rückt ein anderer Handelsstreit in den Fokus: der Brexit beschäftigt Großbritannien und die EU schon eine ganze Weile. Vergangene Nacht hat man mit einer positiven Nachricht aus Brüssel gerechnet, welche aber ausblieb. Premierminister Boris Johnson hat der EU eine Version eines potentiellen Brexitdeals vorgelegt, welche die Europäische Gemeinschaft annehmen könnte. Allerdings wartet diese nun auf eine Abstimmung der Briten, da Johnson noch keine sichere Mehrheit hinter sich weiß.
Deal or No-Deal
Der Brexit beschäftigt die Europäische Union schon ein ganzes Weilchen. Johnsons Linie für einen Brexit wenn nötig auch ohne Deal, wurde mittlerweile per Gesetz vom Parlament Anfang September ausgeschlossen. Ein Austritt Großbritanniens aus der EU wird die europäische Wirtschaft belasten – mit Vertrag allerdings nicht so sehr als wenn es ohne von statten geht. Somit wird am Markt das potentielle Abkommen positiv gesehen und wird sich daher auch positiv auf das Ölnachfragewachstum auswirken.
Bei weitem wird der Einfluss dieses Handelsstreits nicht so weit gehen wie der zwischen China und den USA. Hier steht weit mehr auf dem Spiel: die Weltwirtschaft. Das globale Wachstum wird laut IWF stark belastet, wodurch es durch den Währungsfonds Korrekturen nach unten gab, was den Ausblick des Ölnachfragewachstums anbelangt.
Sorgen bestimmen den Markt
Nicht nur die weltweiten Handelsstreitigkeiten, auch die nicht zuletzt dadurch resultierende schwache Nachfrageaussichten bereiten den Marktteilnehmern Sorge. So geht man davon aus, dass die OPEC im Dezember erneut die Rohölproduktion kürzen wird, um den Preis einigermaßen stabil zu halten. Aller Voraussicht nach wird man zu Beginn des nächsten Jahres mit einer Überproduktion rechnen müssen, was das schwächer werdende Nachfragewachstum geschuldet ist.
Ausblick
Wir rechnen aktuell mit einem leichten Preisanstieg von +0,10 bis +0,25 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zum gestrigen Vormittag.