Der Wochenanfang war geprägt vom Handelsstreit zwischen USA und China sowie den vermeintlichen Annäherungen der Vereinigten Staaten und Teheran. Diese wurden gestern von Kommentaren des iranischen Präsidenten wieder relativiert, so dass die erhoffte Entspannung erst einmal vom Tisch ist. Erwartungsgemäß stiegen die Preise damit zunächst leicht an. Für einen regelrechten Preissprung sorgten in der Nacht dann aber die vom American Petroleum Institute (API) gemeldeten massiven Bestandsabbauten bei Rohöl.
Rohölvorräte in den USA stark gesunken
Ganz unerwartet kam die Nachricht gestern nicht. Gerüchten zufolge hatten die Marktteilnehmer mit Abbauten von drei Millionen Barrel oder mehr bei Rohöl gerechnet. Dass die tatsächlich vom American Petroleum Institute (API) gemeldete Zahl gestern Nacht sogar bei über 11 Millionen Barrel (à 159 Liter) lag, war dann aber doch überraschend.
Und nicht allein die Rohölvorräte haben abgenommen, auch bei Destillaten und Benzin sind Abbauten zu verzeichnen, wenn auch nicht in der extremen Höhe wie bei Rohöl. Wenn die Bestände abnehmen, ist das meist ein sicheres Zeichen für eine knappe Verfügbarkeit, die den Ölpreis in die Höhe treibt. Erwartungsgemäß schnellten diese dann gestern Nacht noch ordentlich nach oben.
Die Marktteilnehmer warten nun heute Nachmittag auf den Bericht des amerikanischen Energieministeriums DOE, der immer einen Tag nach dem API-Wochenreport erscheint. Er ist meist etwas aussagekräftiger, da er mehr Faktoren berücksichtigt und detaillierter ist. Sollte er die starken Abbauten bestätigen, dürfte das denn Ölpreisen nochmal Schub nach oben geben.
Ausblick
Auch im Bundesgebiet haben die teuren Rohölpreise für gestiegene Heizölpreise gesorgt. 100 Liter kosten heute etwa +0,60 bis +0,70 Euro mehr als gestern Vormittag.