Erste Reaktionen des Marktes auf die Entscheidung der OPEC zeigten sich gestern nachmittag. Die OPEC hatte am Montag beschlossen, dass die Produktionskürzungen weiter verfolgt werden sollen und noch mindestens bis März nächsten Jahres anhalten soll. Der Preis ging nach unten, obwohl die eigentliche Wirkung für den Markt ja steigend sein sollte (weniger Öl am Markt für einen längeren Zeitraum).
Ölnachfrage wieder im Vordergrund
Analysten sehen die Entscheidung der OPEC als ein weiteres Indiz dafür, dass die Ölnachfrage weiter sinkt. Somit könnte man sich auch den Preisfall erklären: Die Nachfrage sinkt, gleichzeitig wird weniger Öl produziert, dadurch wird am Markt eigentlich nur darauf reagiert. Eigentlich hätte man mit einer Verschärfung der Kürzungen gerechnet, mit einer Beibehaltung der bestehenden Kürzungen wird also nur auf die sinkende Nachfrage reagiert. Die Marktteilnehmer waren also kurz gesagt „enttäuscht“ über die wenig überraschende Entscheidung, was die Preise fallen ließ.
Die schwache Nachfrage wird auch weiterhin nicht stärker werden, da der Handelsstreit zwischen den USA und China nach wie vor noch Thema ist und noch nicht gelöst werden konnte. Bis es hier zu einer Lösung kommt wird die weltweite Ölnachfrage weiter niedrig bleiben.
Venezuela legt nach
Gleichzeitig hat es Venezuela geschafft die US-Sanktionen auszukontern. Deren Ölexporte sollen im Juni um etwa 26 % zugelegt haben. Das entspricht einer hohen Angebotssteigerung, mit der der Markt nicht gerechnet haben dürfte.
Dennoch hatte diese Entwicklung kaum eine Auswirkung auf den Markt. Dieser beschränkte sich offensichtlich auf das OPEC- Meeting und den schwachen Nachfrageausblick.
Ausblick
Der Preis wird heute vormittag wahrscheinlich mit um die -1,35 bis -1,55 € im Vergleich zu Dienstagvormittag sinken.