Das schwache Ölnachfragewachstum und die allgemein schlechten Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum hatten in den letzten Wochen zu sinkenden Ölpreisen geführt. Doch nun scheint sich der Wind zu drehen, denn wieder einmal könnte es zu einer Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China kommen. Dieser war in der Vergangenheit einer der Hauptgründe für die sinkende Ölnachfrage gewesen. Sollte es den beiden Parteien gelingen, endlich ein Handelsabkommen zu schließen, würde das den Ölpreisen weiter Aufschub geben.
Trump und Xi planen Treffen am Rande des G 20-Gipfels
Seit Monaten schon überziehen sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt mit Strafzöllen und Handelssanktionen. Dieser Streit hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Ölnachfragewachstum in den letzten Monaten so deutlich abgeschwächt und die Preise belastet hat.
Nun will man sich offenbar wieder an einen Tisch setzen und eine Einigung forcieren. In der Vergangenheit hatte es immer wieder den Anschein gemacht, dass ein Deal in greifbarer Näher sei, doch war es dann nie so weit gekommen. Nun soll ein Treffen der beiden Regierungschefs Donald Trump und Xi Jinping dies ändern.
Am Rande des G 20-Treffens in Japan Ende Juni wollen die beiden Staatsoberhäupter nun zusammen kommen, nachdem die beiden laut eines Tweets des Amerikanischen Präsidenten schon am Dienstag ein sehr gutes Telefonat geführt hätten. Im Vorfeld sollen die Delegationen das Treffen vorbereiten, was als Zeichen gewertet wird, dass beide Seiten an einer baldigen Einigung interessiert sind.
Für Donald Trump könnte eben diese Einigung jetzt wichtiger sein denn je, hat er doch gestern seine neuerliche Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt gegeben. Dafür braucht er wirtschaftliche Erfolge und positive Konjunkturdaten. Mit einer Rezession in den Wahlkampf zu starten wäre ein großes Handicap, während sich ein neues Handelsabkommen gut verkaufen ließe.
Ausblick
Durch den Aufschwung an den Ölbörsen ziehen auch die Heizölpreise im Inland an. Hinzu kommt, dass der Euro gestern durch die Ankündigungen des EZB-Chefs Mario Draghi einen gehörigen Dämpfer bekam. Dieser sagte, man sei bereit expansive Schritte einzuleiten, um die Inflation und das Wirtschaftswachstum zu stützen. Mit dem schwachen Euro wird in Dollar gehandeltes Rohöl im Euroraum teurer. Verbraucher müssen demnach heute mit Aufschlägen rechnen und zahlen für 100 Liter etwa +0,85 bis +1,00 Euro mehr als gestern.