Nicht nur die heute beginnenden Sanktionierungen gegen den Iran sorgen für einen Aufwärtstrend bei den börsengehandelten Rohölpreisen sondern auch die Meldungen aus Saudi-Arabien, dass das Land die eigene Ölförderung mangels Nachfrage im Juli bewusst gedrosselt hatte. Die aktuelle Versorgungslage ist für die Marktteilnehmer schwer einzuschätzen und diese Unsicherheit sorgt für deutliche Preisschwankungen an den Ölbörsen.
Erste Stufe der Sanktionen gegen Iran in Kraft
Ab heute gilt offiziell die erste Stufe der US Sanktionen gegen Teheran. Betroffen sind zunächst die Automobilbranche und der Währungs- und Goldhandel. Ab Anfang November sollen dann auch der Gas- und Ölhandel betroffen sein.
Auswirkungen haben die Maßnahmen der USA allerdings schon jetzt, da die Einschränkung im Währungshandel sich indirekt auf alle anderen Geschäfte auswirkt. Die iranischen Ölexporte sind deshalb anscheinend schon um etwa -0,3 Mio Barrel gesunken ((47,7 Mio. Liter) und könnten laut Expertenschätzung sogar noch bis zu -1,6 Mio. Barrel sinken (254,4 Mio. Liter).
Ändern könnte sich die Lage schnell, wenn USA und Iran zu einer Einigung kämen. Aus Washington hatte man zuletzt Gesprächsbereitschaft signalisiert. Teheran jedoch bleibt momentan noch eisern. Der Vertrag von 2015 sei von den USA gebrochen worden, deshalb wolle man nicht verhandeln.
Die Marktteilnehmer sind entsprechend verunsichert. Noch ist nicht klar, wie stark sich die sinkende Exportmenge aus dem Iran auch auf das weltweite Ölangebot auswirken wird. Mit schwankenden Fördermengen aus Ländern wie Saudi-Arabien und dem Ziel, den Ölpreis offenbar zwischen 70 und 80 Dollar zu halten, bleibt es an den Börsen beweglich.
Ausblick
Auch heute befinden sich die Inlandspreise in einem leichten Aufwärtstrend. Somit ist mit kleineren Preisaufschlägen zu rechnen und Verbraucher müssen voraussichtlich für 100 Liter Heizöl etwa +0,05 bis +0,20 Euro mehr bezahlen als gestern.