Mit der Meldung aus Saudi-Arabien, im August die Ölexporte zu reduzieren, kam gestern nachmittag Bewegung in die börsengehandelten Rohölpreise. Sie schossen zunächst regelrecht in die Höhe, erholten sich aber bis zum Abend wieder ein wenig. Dennoch wurde das niedrige Niveau von Donnerstag Morgen nicht mehr erreicht.
Weniger Öl aus Saudi-Arabien
Gestern wurde bekannt, dass der größte Ölproduzent der OPEC plant, die Ölexporte im August zu senken. Angesichts der Tatsache, dass das Königreich in den letzten Monaten seine Produktion deutlich gesteigert hat, kam diese Ankündigung für die Marktteilnehmer überraschend und sorgte erst einmal für steigende Preise.
Die Senkung der Exporte ändert trotz allem nichts daran, dass die Saudis auf Rekordniveau fördern. Auch ist ein Rückgang der Ölexporte zu dieser Jahreszeit gar nicht so ungewöhnlich, da der Eigenbedarf des Landes steigt. Ein Grund dafür sind die vielen Klimaanlagen, die der Wüstenstaat in den Sommermonaten betreibt.
Ölpreis könnte wieder über 100 Dollar steigen
Analysten sind sich einig, dass die Ölpreise dieses Jahr noch auf dreistellige Werte steigen könnten. Die knappe Versorgungslage der letzten Jahre wird sich durch die anstehenden Sanktionen gegen den Iran, die sinkenden Förderung in Venezuela und die weiter steigende Ölnachfrage kaum verbessern.
Die Produktionssteigerungen, die man nun beobachten könne, seinen nicht genug, um die entstandene Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, sagt der New Yorker Finanzexperte Leigh Goehring. Laut Analyst Matt Badiali wäre es möglich, dass der Ölpreis im Herbst auf 120 Dollar steigt. Damit würden auch die Inlandspreise im zweiten Halbjahr klar zulegen.
Ausblick
Auch die Preise für Heizöl sind durch die Kursschwankungen des gestrigen Tages heute etwas höher zu erwarten. 100 Liter Heizöl kosten deshalb heute voraussichtlich etwa +0,20 bis +0,30 Euro mehr als gestern.